Geschichte
Ein bißchen Gechichte
Mischung aus Europa und Afrika
Windhuk besteht erst seit einem guten Jahrhundert, doch das Fleckchen fällt schon früh auf. Die Herero nennen es Otjomuise (Ort des Rauches), die Nama dagegen Ai-gams mit Bezug auf die heißen Quellen, an denen sich der Stamm niederläßt. Captain James Alexanders Vorschlag Queen Adelaides Bath von 1837 hält nur fünf Jahre. Dann taufen die Missionare Hahn und Kleinschmidt es in Elberfeld um, was wiederum zwei Jahre später, 1844, anglikanische Missionare in Concordiaville ummünzen.
Der heutige Name Windiges Eck ist endlich Jan Jonker Afrikaner zu verdanken. Das bergreiche Umland erinnert Jonker an die Farm Winterhuk bei Tulbagh/Kapprovinz, auf der der Namaführer aufgewachsen ist. Nachdem sein Stamm sich zwischen Auas und Eros breitgemacht hat, sprechen ihre Nachbarn bald vom Ort der Schafdiebe, der in heftigen Stammesfehden ebenso oft den Besitzer wechselt, wie er zerstört wird. Nach Jonkers Abgang finden die Deutschen Niemandsland vor, hören den benachbarten Herero nicht genau zu und glauben, der Ort heiße Windhuk - was sich schließlich durchsetzt.
Erst 1890 reift das Fleckchen zum festen Ort, nachdem Curt von Francois mit seinen Leuten die Alte Feste errichtet und damit den Grundstein für Windhuk gelegt hat. (Noch heute verleugnet sein Standbild kaum die ob seines Erfolges stolzgeschwellte Brust.) Als Hauptquartier der Schutztruppe soll die Burg den zerbrechlichen Frieden zwischen Herero und Nama wahren. Von 1891 bis 1919 ist Windhuk Hauptstadt von Deutsch-Südwest. Seither entwickelt es sich zu einer beständig wachsenden, geschäftigen Mischung aus Europa und Afrika.