Westliches Kaokoveld
Westliches Kaokoveld
Westlich der Linie Ruacana-Opuwo wird das Veld noch weiter und karger, das Gebirge noch abweisender und zerklüfteter - ein krasses Land selbst für den Marlboromann. Zwischen spärlichen Büschen und dürreangepaßten Wildtieren nomadisieren Himbaclans wie eh und je.
Kein Hotel, keine Dusche, kein Restaurant, kein Laden, keine Werkstatt, 4WD nötig.
Kunene-Epupa-Okangwati
Die klassische Route durch das westliche Kaokoland beginnt an den Ruacanafällen. Entlang des stets wassertragenden Kunene führt die D3700 nach Westen zum Swartboois Drift. 42 km von Ruacana ist das Denkmal für die Dorslandtrekker von 1928 und ein kleines Besuchercamp erreicht.
Die Epupafälle, jenseits der Zebraberge und 93 km von Swartboois Drift, bestehen aus einer Reihe quirliger Kaskaden und verzweigter Kanäle, die dem Kunene auf einer Länge von 1500 m stufenweise über 60 m Höhe abnehmen. Auch dieser Wasserfall dürfte dem mächtigen Wasserkraftwerk flußaufwärts zum Opfer fallen, das Namibia Deviseneinnahmen durch Stromexport bescheren soll.
Die D3700 entlang des Kunene erfordert selbst zur Trockenzeit äußerste Konzentration. Nicht immer auf Anhieb zu erkennen, aber reizvoller als die bis Otjianjasemo geschotterte Zufahrt über Opuwo. Hinter den Epupafällen biegt sie nach Süden, vorbei an den 2038 m hohen Baynesbergen (Omavanda).
Nach 58 km wird Otjianjasemo (Okangwati) erreicht, wo ein kleiner Laden Getränke verkauft. Einziger Notausstieg aus dieser Route! Auf der größtenteils grauenhaften D3703 geht es über Otjitanda (55 km von Otjianjasemo) zum dramatisch-steilen Van Zyls-Paß, der die Otjihidaberge durchschneidet.
Dahinter poltert man abwärts ins Tal des Marienflusses (Otjinjange) oder nochmals eine Bergkette weiter ins Hartmannstal. Beide Täler führen mit Hängen und Würgen hinunter zum Kunene. Sie gelten als Zeiträuber, denen nur wenige zu Leibe rücken. Die erstere Piste endet im Syncro Camp von Kaokohimba Safaris. Auch die Hartmannspiste führt zum Fluß, allerdings in ein Camp von Skeleton Coast Safaris, das nur Gästen offensteht.
Wer nicht dieselbe Tortur rückwärts abspielen will (kein Weg zweimal, you know), kann auf eine andere Tortur zurückgreifen. Wenige km östlich des Van Zyls-Passes zweigt eine Holperpiste nach Süden ab. Nach rund 70 km soll sie auf Orupembe stoßen, wo die D3707 und damit wieder Schotter bis Opuwo erreicht ist.