Kaokoveld
Ein heißes Feld
Namibia wie es ursprünglicher nicht sein kann! Zwar sorgen südafrikanische 4WD-Idioten abseits der Pisten auf dem Kaoko-Kalkplateau oft für Ärger. Dennoch haben diese Wüstengebirge und Steinzeitkulturen nichts von ihrer strengen Würde eingebüßt. In ihrer Abgeschiedenheit konnten sich die rätselhaften, hererosprechenden Himba die ethnische Eigenart bewahren.
Selbst die Tierwelt, von der auf den ersten Blick wenig zu sehen ist, hat sich der Isolation angepaßt. Von der berühmtesten Spezies, den Wüstenelefanten, gibt es kaum noch 30. Daneben trotzen einige Spitzmaulnashörner, Giraffen, Bergzebras, Strauße, Kudu, Gems- und Springböcke den kargen Bedingungen auf 1000-1300 m. Bis zu 2000 m hohe Gipfel und tiefe Schluchten zerklüften das Hochland.
Eine touristische Infrastruktur fehlt gänzlich. Die wenigen Pisten sind rauh und nicht ausgeschildert. Zum unverzichtbaren Begleiter wird die Kaokoland-Kunene Region Map von Shell. Beste Reisezeit April-Aug.
Naturschutz
Auch dieses “Paradies” von unerbittlicher Sonne und glühendem Sand ist bedroht. Die Farmgrenze schiebt sich aus Damaraland immer weiter nach Nordwesten vor. Inzwischen verläuft die “rote Linie” zwischen Kamanjab und Hobatere. Schließlich hinterlassen Wilderer und vordringende Zivilisation irreversible Spuren. Die jahrelangen Kriegshandlungen im Grenzgebiet sind nicht vergessen. Speziell Elefanten wurden dadurch traumatisiert und reagieren aggressiv auf Mensch und Fahrzeug.
Westliches Kaokoveld
Westlich der Linie Ruacana-Opuwo wird das Veld noch weiter und karger, das Gebirge noch abweisender und zerklüfteter - ein krasses Land selbst für den Marlboromann. Zwischen spärlichen Büschen und dürreangepaßten Wildtieren nomadisieren Himbaclans wie eh und je.
Kein Hotel, keine Dusche, kein Restaurant, kein Laden, keine Werkstatt, 4WD nötig.
Es gibt Augenzeugenberichte (Getaway, Sep 1998), wie eine Gruppe von Offroadern mit südafrikanischen Kennzeichen am Osterwochenende 1998 einen alten Elefantenbullen mehrfach das Hoanib-Flußbett auf- und abhetzte. Am folgenden Wochenende trampelte derselbe Bulle einen unbeteiligten Wanderer zu Tode.