Asylbewerber
Iraker als Asylanten
Flüchtlinge auf dem Weg gen Norden
Überflutung Schwedens mit Kriegsflüchtlingen
Als die Deutschen im Zweiten Weltkrieg Tausende Juden ermordeten, flohen Überlebende verständlicherweise ins Ausland. Dabei halfen ihnen z.B. dänischen Fischer, indem sie Betroffene gegen Bezahlung nach Schweden schipperten. Um die Legalität hat sich dabei niemand gekümmert und tut´s auch im Nachhinein nicht, wo man doch genau diese Dänen zu Helden erklärte.
Eine ähnliche Geschichte, sechzig Jahre später: irakische Flüchtlinge auf dem Weg nach Schweden. Professionelle Schleuser schmuggeln sie ins Land, im Kofferraum oder über zaunlose Grenzen, denn natürlich hat kaum ein Flüchtling gültige Papiere.
Richtete sich ein Iraker nach gesetzlichen Bestimmungen, so reiste er natürlich nicht illegal ins Land sondern wendete sich an die schwedische Botschaft in Bagdad. Träfe er dort zufällig einen Mitarbeiter an - unwahrscheinlich, da seit 1991 geschlossen -, so würde er von diesem Erfahren, dass er ein Visum zur schwedischen Grenze benötigt. Erst dort sei eine Antragsstellung auf Asyl möglich. Dieses Visum würde der schwedische Angestellte ihm jedoch vorenthalten, da er dort ja um Asyl bäte. Also verlangte unser Iraker ein Besuchervisum, doch dieses erhielt er aufgrund der Angehörigkeit eines flüchtlingsproduzierenden Staates nicht. Was bleibt übrig als der illegale Weg, ohne oder mit gefälschten Papieren?
Tröpfelten nur einige Iraker in dieses nordische Reich, stellten sie kaum ein Problem dar, doch es pilgern Riesenströme gen Norden. In den nördlichen Vorstädten Göteborgs trifft man mehr irakische Flüchtlinge an als in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Schweden ließen in diesem Jahr mehr Opfer in ihr Land als alle anderen EU-Staaten zusammen. Sie erkannten achtzig Prozent der Asylbewerber als Flüchtlinge an - die Deutschen elf Prozent, die Dänen nur sieben.
Kriegsflüchtlinge fliehen eben am liebsten dorthin, wo ihre Verwandten oder Bekannten bereits Aufnahme fanden. Man sucht Geborgenheit, ein besseres Leben, einen Platz, wo sich eine neue Existenz aufbauen lässt. Einer dieser Plätze ist Schweden.
Wer sich die Einwanderermasse vorstellt, sieht sofort die Schwierigkeiten: Unterkunft und Eingliederung, um nur zwei zu nennen. Zwar besuchen die Flüchtlinge Sprachkurse, doch zu Hause unterhalten sie sich auf Arabisch, sehen arabisches Fernsehen. Wie sollte es auch anders sein, wo sie doch kaum Schweden kennen?
Das größte Problem bilden jedoch die fehlenden Kapazitäten. Wie soll eine kleine Stadt so viele Leute unterbringen, so vielen Schwedisch beibringen, so vielen Arbeit bieten, so viele ernähren? Oft hausen mehrere Personen in einem Zimmer. Kinder weinen bei Schulschluss, weil sie zu Hause keinen Platz für sich haben.
Als Abhilfe schlugen manche Politiker eine gänzliche Ablehnung aller Asylbewerber vor, ohne Prüfung ihrer Fälle. Dies verstößt jedoch gegen das Genfer Flüchtlingsabkommen, nach dem jeder Asylbewerber das Recht auf Antragsprüfung hat.
Wie so häufig drücken sich natürlich alle Nichtbetroffenen vor Hilfe; selbst in Schweden sperren sich viele Gemeinden gegen Unterstützung. Von Hilfe oder gar einer gerechten Verteilung der Asylbewerber ist weder bei ihnen noch bei anderen EU-Staaten eine Rede. Die Schweden werden mit ihrem Problem wohl alleine klarkommen müssen. Was sollten sie auch anderes tun - die Asylbewerber in den Tod schicken?