Moncton
Moncton (Vorwahl: 506)
Die "Hauptstadt" der Region, zu zwei Dritteln englischsprachig, weist auf den ersten Blick kaum etwas Bemerkenswertes auf, verdient aber dennoch einen Aufenthalt. Moncton ist Universitätsstadt, hat also eine junge Bevölkerung, die an Sommerabenden die Main Street zu einem quirligen Leben erweckt. Neben der Universität verfügt Moncton über einige Denkmäler und Museen.
Auskünfte: in der Main Street. T. 853-33 33.
Rent-a-Wreck: Vermietung nicht mehr ganz taufrischer Autos zum halben Preis. T. 854-54 44. Ideal, um sich im Hundert-Kilometer-Umkreis ein wenig umzutun. Keine Bange: richtige Wracks sind nicht darunter.Hotels und Motels
Brentwood Motor Court: Main Street 1751. T. 388-53 91. Am Stadtrand; der Innenstadt noch am nächsten gelegen und eines der preiswertesten Motels. Ordentliches Haus. Nicht weit davon das Jones Lake Motel im selben Stil.
Hotel Canadiana: rue Archibald 46. T. 382-10 54. Sehr zentral, in einem reizvollen Viertel mit alter Bausubstanz; nur ein paar Schritte von der "Main" gelegen. Das Haus hat über hundert Jahre auf dem Buckel, wurde unlängst renoviert und versprüht einigen Charme. Täfelung und Möbel sind noch original. Die gemütlichen Zimmer verfügen über Fernseher und Bad. Eine gute Adresse.
Anspruchsvoller
Colonial Inns: Highfield Street 42. T. 382-33 95. Noch näher zur Innenstadt geht´s nicht. Gleich gegenüber verläuft der am meisten belebte Teil der "Main". Moderne, tadellose Zimmer.
Hunger & Durst
Crackers: Main Street 700. T. 855-22 20. Das netteste Restaurant am Ort. Bewirtung bis 23h, freitags und samstags bis 3h. Junge Kundschaft und witziges Essen. Die Einrichtung muß von einem Kinoverrückten stammen. Gerichte und Snacks - darunter gemischte Salate, Riesensandwichs, Burger, Chili und Ribs - tragen nämlich meist die Namen von Schauspielern oder Filmen: Scallops and old lace, Bonnie and Clyde oder die "cheese cakes" Scarlett O´Hara, Rhett´s Regrets, Bluebelly Bregade etc.
Spanky´s: in der Main und Botsford Street; in erster Linie Treffpunkt der Studenten. Kulinarische Stärke des Hauses sind die "chicken fingers". Rockmusik, kleine Tanzfläche. Montag abends Jam session.
Vornehmer
Cy´s: East Main Street 170. T. 382-00 32. Wird in der ganzen Gegend für seinen Fisch und die Meeresfrüchte gerühmt. Unterkühlter, formeller Empfang. Tischvorbestellung quasi unumgänglich. Großer Speisesaal mit Blick auf den Northumberland Strait. Selbstverständlich auch hier Hummer mit sämtlichen Soßen, "stuffed jumbo shrimps", "seafood casserole", "fisherman platter" etc. Nicht mal übermäßig teuer.
Wir haben Ausgang ...
Ziggy´s: Main Street, 20 m neben Crackers. Angenehmer als das Cosmopolitan, da weniger schickimicki. Anständige Musik.
Cosmopolitan: Main Street 700. Neben Crackers. Die In-Disco Monctons. High-Tech-Dekor einschließlich Lasershow. Donnerstags Ladies´ Night.
Sehens- und andere Würdigkeiten
Stadtmuseum von Moncton: Ecke Chemin Mountain und Belleview Ave. T. 854-10 01. Von Mitte Juni bis Anfang September täglich von 10-17h, in der übrigen Zeit des Jahres dienstags bis freitags und sonntags von 13 bis 17h und samstags von 10 bis 17h. Eintritt frei. Bescheidenes Völkerkundemuseum mit hervorragender Präsentation von Haushaltsgerät, diversen Werkzeugen usw. in zeitgenössischen alten Läden oder Werkstätten und einem kleinem Bahnhofsbüro. Lohnende Wechselausstellungen. Dem Neubau wurde die alte Fassade des Rathauses übrigens nicht geopfert, sondern in die Konstruktion miteinbezogen.
Akadisches Museum: im "édifice Clément-Cormier" der Universität von Moncton, in Verlängerung der Archibald Rd. Richtung Connaught. Geöffnet von Juni bis August, montags bis freitags von 10 bis 17h, am Wochenende von 13 bis 17h; während der restlichen Monate dienstags bis freitags von 12.30 bis 16.30h, samstags und sonntags von 14 bis 16h sowie mittwochs von 19 bis 21h. Ständige Ausstellung zur Geschichte Akadiens seit dem 17. Jahrhundert. Zur französischen Universität gehört auch das "Centre d´études acadiennes" mit seiner bedeutenden Bibliothek, Kartenmaterial, Zeitungen, Familientafeln, Gesangstexten usw. Auskunft unter T. 858-40 85.
Free Meeting House: an der Kreuzung Mountain Road und Steadman; ältestes Gebäude in Moncton, da immerhin aus dem Jahre 1821! Das Free Meeting House beherbergte ursprünglich sämtliche Religionsgemeinschaften, die zu Beginn noch kein eigenes Gotteshaus besaßen. Der kleine Friedhof nebendran ist der älteste in Neu-Braunschweig. Das Grab von John Charters z.B. trägt das Datum 1816.
Thomas-Williams-Residenz: Park Street 103. T. 857-07 90. Zutritt von Juni bis September, dienstags bis samstags von 10 bis 18h und sonntags von 13 bis 18h. Als dieses großartige Gebäude 1883 im viktorianischen Stil errichtet wurde, war es noch ein Landhaus, weit vor den Toren der Stadt. Heute ermöglicht es seinen Besuchern einen Einblick in Architektur und Inneneinrichtung eines Bürgerhauses im ausgehenden 19. Jahrhundert. :Thomas Williams;, Buchhalter bei der Intercolonial Railroad, ließ das Haus für seine Frau Analena und ihre zahlreichen Kinderlein bauen. "Tee-Salon" von 11-16h (sonntags bis 14h) geöffnet.
Magnetic Hill: Ausfahrt 488 B vom Transcanada Highway im Nordwesten der Stadt. Dieser "magnetische Hügel" besitzt die Eigenschaft, Autos rückwärts nach oben zu ziehen. Fußgänger behaupten sogar, dass sie beim Runtersteigen merken, nach hinten gezogen zu werden. Unterirdisches Uranvorkommen oder optische Täuschung, die endgültige Antwort ist noch immer nicht gefunden ... Doch alljährlich machen hier 250.000 Autos das Spiel mit. Ob sie auch von allein wieder runterrollen? Auf vergnügungssüchtige Blagen harrt gleich nebenan ein Freizeitpark mit Wellenbad, Kamikaze-Rutschbahn - man meint, mit 50 km/h unten anzulangen - Toboggans für die ganz Lütten, Raddampfern, Restaurants, Läden etc.
Springtiden: eine der weltweit höchsten Flutwellen treffen bei Moncton auf den Petitcodiac-River. Das Naturschauspiel ist am besten vom Bore-Park in der Stadt aus zu beobachten. In einer knappen Stunde steigt der Wasserpegel mitunter um zehn Meter! Die genauen Uhrzeiten erfährt man unter T. 853-33 33. Die Erklärung: dort wo Gezeitenwellen in Buchten eindringen, wird durch Stau (auf Neu- und Dummdeutsch wahrscheinlich "Rückstau"; als ob nicht jeder Stau eine Wirkung nach hinten hätte!) der Tidenhub besonders verstärkt. Die höchste Gezeitenwelle übrigens wird mit 21 m Tidenhub in der Fundy Bay; / Neuschottland gemessen.
Akadienfest am 15. August (Frolic acadien): die Serie der Festivitäten (Tanz, Theater, Gesang etc.) beginnt am 14. abends und dauert zwei Tage an. Am 15. nachmittags lautstarker Umzug durch die ganze Stadt, genannt Tintamarrre.
In der Umgebung
Mit dem Auto die Gegend südöstlich der Stadt Moncton in Richtung Neuschottland zu erkunden, ist äußerst reizvoll. In der sanft modellierten Landschaft schaffen unterwegs die abwechselnd "akadischen" und "loyalistischen" Dörfer ihren eigenen Rhythmus. Zahlreiche Stätten von historischem Belang geben eine klare Antwort auf die bange Frage: "Is it worthwhile going there? Oh yes, it is!"
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