Saint John

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Saint John (Vorwahl 506)

Wer mit der Fähre zum neuschottländischen Digby übersetzen möchte, kommt an Saint John nicht vorbei, was natürlich auch für die umgekehrte Richtung gilt. Die Stadt an der Mündung des gleichnamigen Stroms zählt nur 75.000 Einwohner und ist damit ein Fall für Fußgänger: an gut erhaltenen viktorianischen Gebäuden vorbei, im historischen Stadtkern, läßt sich trefflich bummeln. Die Ähnlichkeiten mit einer ehrwürdigen englischen Stadt sind verblüffend. Wenn dann auch noch auf der Prince William oder Germain Street der Nebel aufzieht, ist die Illusion perfekt.

Auskünfte

Saint John Visitor and Convention Bureau: 11th floor, City Hall, King Street (Stadtmitte); T. 658-29 90. Ganzjährig von Mo-Fr besetzt. Sich hier die Broschüre "Prince William´s Walk" aushändigen lassen, die Ortsunkundige beim Streifzug durch die viktorianischen Gassen im Zentrum an der Hand nimmt.

Kost & Logis

Für Arme und Geizhälse

Bonanza Motel: 594 Rothesay Avenue, T. 633-17 10. Stadtausgangs, etwa 4 km außerhalb und deshalb nicht leicht zu finden. Ausfahrt Nr. 117 ist die richtige. Etwas zurückstehendes Holzhaus nach einer Esso-Tankstelle, auf der rechten Seite. Die Absteige eignet sich für abgehärtete Naturen, die notfalls mit einer Matratze in der Ecke vorlieb nehmen. Dafür kommt man aber auch nirgendwo billiger weg.

The Ym-YMCA: 19-25 Hazen Avenue; T. 634-77 20, Fax 634-07 83. Hübsch-häßlich, aber zentrale Lage. Die tristen Zimmer kultivieren das Gewöhnliche, sind aber wenigstens sauber. Bleiben die Preise zu nennen: für durchreisende Studenten erschwinglich, etwas teurer für "richtige" Erwachsene.

Mittelprächtig

Bed & Breakfast Earle of Leinster: 96 Leinster Street; T. 652-32 75, Fax 652-76 66. Von allen B & Bs noch am zentralsten. Das von Stephen Savoie geführte Backsteingebäude ist zwischen Privatzimmer und kleiner Pension einzuordnen. Inneres mit ruhigem Garten und spielenden Kindern. Ein paar Zimmer mit zwei Betten, Dusche und WC. Im Vergleich zum YMCA doppelt so teuer, aber dafür verströmen die alten Mauern auch Atmosphäre. Im Untergeschoß zum Zeitvertreib Billard, Video und so weiter, aber auch Infos über die Stadt. Eine brauchbare Adresse also, die die Mehrausgabe rechtfertigt, vor allem wenn man sich im dichten Morgennebel um 4h auf die Socken machen muß, um noch die Fähre nach Neuschottland zu erwischen.

Country Wreath "N" Potpourri Bed & Breakfast: 125 Mount Pleasant Avenue, T. 636-99 19. Ausfahrt 111, 112 oder 113. Vor den Toren der Stadt, in einem grünen Viertel. Kommt also stolzen Mietwagenbesitzern entgegen. "Porpourri" wohl deshalb, weil die Inhaberin eifrig Krimskram sammelt. Geräumige, saubere Zimmer zu reellen Preisen. Was fehlt, ist die persönliche Note, aber wenigstens stört nichts die Nachtruhe.

Auf ein Glas

Sherlock Holmes: an der Kreuzung Saint Patrick Street/King Street, links von der City Hall (Rathaus). Die Fassade erinnert an jenen neoklassizistischen Säulenschick, den Banken früher gerne zur Schau trugen. Im Innern geben patinierte Holzvertäfelungen den idealen Rahmen für ein gepflegtes Bier (und ein Pfeifchen) an einem verregneten Abend ab.

Straßen Cafés: im Erdgeschoß eines fabrikartigen Backsteingebäudes, an der Loyalist Plaza, Kreuzung Saint Patrick Street/Water Street. Führen wir deshalb an, weil Straßenlokale in den anglophonen kanadischen Provinzen traditionell dünn gesät sind.

Weiterfahrt

Nach Quebec: 709 Straßenkilometer; erst dem Hwy Nr. 7 folgen, dann über den Trans-Canada-Highway 2 via Fredericton.

Nach Digby/Neuschottland: auf der gegenüberliegenden Seite der Fundy Bay. Vom 24. Juni bis 10. Oktober Fährverbindung dreimal täglich: so etwa um 9.30h, 17h und gegen Mitternacht. Dauer der Überfahrt: zweidreiviertel Stunden im Sommer, drei Stunden im Winter. Man spart so 582 km oder sieben Stunden Fernstraße. Für die Überfahrt inklusive Fahrzeug und zwei Personen 90 $ veranschlagen. Es darf aber nur mit, wer zuvor telefonisch bei der Marine Atlantic in Saint John gebucht hat: T. 636-40 48 (Auskünfte) und 794-57 00 (Reservierungen).


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