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Freizeit und Umgebung

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Ajaccio: Unternehmungen

  • Baden im Meer: wer unbedingt in Ajaccio in die Fluten eintauchen möchte, kann das tun. Sandstrände sind vorhanden, wenngleich von zweifelhafter Sauberkeit. Der nächstgelegene Strand ist die Plage Saint-François neben der Stadtmauer. Zum Flughafen hin die Plage de Ricanto. Die schönsten Badefleckchen indes findet man entlang der Route des Sanguinaires. Rund 15 km westlich Ajaccios erstreckt sich am Capo di Fero schließlich ein großer, verlockender Strand. Nicht leicht zu finden, bleibt daher Kennern vorbehalten. Übrigens: am 17. Juli 1994 forderte ein Flugzeugabsturz am Capitellu-Strand fünf Todesopfer. Ausnahmsweise war´s mal kein Airbus.
  • Schiffsrundfahrten: zu den Sanguinaires-Inseln; mit dreiviertelstündigem Halt vor Ort, rund 100 F. Büro am Hafen, Abfahrt täglich gegen 14.30h. T. 95 51 31 31. Weitere Ziele sind Girolata und Bonifacio: Abfahrt um 8.30h, Rückfahrt 18h. Geht ganz schön ins Geld.
  • Boots- und Surfbrettvermietung: am Ricanto-Strand, der Stadt noch am nächsten.
  • Wanderungen und Ausflüge: geführte Wanderungen mit dem Verein Muntagne Corse in Liberta, Immeuble Girolata, Parc Bilello, T. 95 20 53 14. Seriös und sympathisch, aber nicht unbedingt erforderlich für Leute, die schon Wandererfahrung haben und auf gutes Schuhwerk, warme Kleidung und Wasser- bzw. Nahrungsvorräte achten.

    Auf Korsika gibt es außer dem Fernwanderweg GR 20 und dem Rundwanderweg Tra Mare e Monti (s. »Calvi«) noch drei markierte Routen da mare a mare (von Meer zu Meer): Porto-Vecchio – Propriano, Moriani – Cargese und Ghisonaccio – Ajaccio (Näheres unter »Ghisonaccia«).

    Weitere Wege geleiten uns in drei bis fünf Tagen durch die schönsten Gebirgsregionen.

    In der Umgebung

    Inselgruppe »Iles Sanguinaires« (die »Blutrünstigen«): im Abendrot flackern sie feurig in der Ferne, und fantasiebegabte Betrachter erkennen darin ohne weiteres das Blut barbarischer Piraten. Ein bleibender Eindruck. Alphonse Daudet schreibt in seiner Novelle »Der Schiffbruch der Sémillante« von »einem Gewirre kleiner Inseln ... sie sahen nicht gerade einladend aus: große, nackte, mit Seevögeln bedeckte Felsen, einige Wermuthbüschel, Mastixstauden, und da und dort im Schlamm Stücke faulenden Holzes« (Provençalische Geschichten, Basel 1879).

    Daudet war übrigens Sekretär des Duc de Mornay, Stiefbruder und Minister Napoleons III. und verbrachte mit seinem Brotherrn mehrere Wochen auf der Insel, gehörte es doch in jenen Jahren für jedes Mitglied der Großfamilie Bonaparte zum guten Ton, die »Wiege« kennenzulernen. Als Jérome Napoléon, Sohn der Katherina von Württemberg und ein Napoleonide »comme il faut«, ersuchte, auf der großen Sanguinaire Mezzo Mare begraben zu werden, widersetzte sich die französische Republik.

    Der Leuchturm Torre de la Parata auf der achtzig Meter über dem Wasser aufragenden Insel Mezzo Mare (übersetzt: »mitten im Meer«) trägt seinen Namen daher, weil sich ab dort die Schiffe gegen den Wind wehren mußten, der nun vom offenen Meer zupackte.