La Casinca
Weinbaugebiet in Ostkorsika
Das korsische Weinbaugebiet 25 km südlich von Bastia ist in den Gebirgssockel förmlich eingekastelt; der verlängert die Castagniccia nach Nordosten, hebt sich aber deutlich von ihr ab. Es handelt sich um einen der schönsten Gartenlandschaften Korsikas: sonnenverwöhnte Terrassen voller Reben, Olivenbäumen und Kastanienbäumen, durchsetzt von an den Hängen emporwachsende Dörfer, die Felsnestern gleich die ganze Ostküste beherrschen. Ein sträflich vernachlässigter Landstrich, der einen Abstecher lohnt, egal, ob man nun an der Ostküste beginnt oder im Lauf seiner Korsikarundreise in der Nähe vorbeikommt. Wenn das Licht spätnachmittags einen magischen Schimmer annimmt, lohnt der Aufstieg zu den atemberaubenden Aussichtspunkten auf die Ostküste erst recht.
Vescovato (20215)
Das von Olivenbäumen und Kastanien eingerahmte Dorf blickt von seinem Berghang auf die Ostküste und kann mit einer Barockkirche, San Martino, aufwarten. Im Gewirr der Gassen und Treppenfluchten verbergen sich aber noch drei weitere Kirchen. Zahlreiche korsische Geschichtsschreiber des Mittelalter sind hier geboren; Ferdinand Gregorovius hat ihnen in seinem klassischen Korsika-Buch einige lesenwerte Seiten gewidmet.
Venzolasco (20215)
5,5 km abseits der N 198 (Bastia-Moriani), hinter Vescovato. Venzolasco thront rittlings über zwei Tälern auf einem Berggrat. Die eigenwilligen, hohen Behausungen säumen rechts und links die einzige Straße. Weiter Ausblick auf die Ostküste.
Essen fassen
Loreto di Casinca (20215)
Unser Lieblingsdorf in der Casinca. Die enge, kurvenreiche Straße schraubt sich ab Venzolasco hinauf bis zum Vorgebirge am Fuß des Mont San Angelo (1.218 m). Der Ausblick ist natürlich sagenhaft, und in der Ferne erkennt man die östliche Ebene und das Meer linker Hand der Kirche führt eine Straße auf eine Plattform, wo sich ein barocker Campanile erhebt und den weitesten Blick beschert.
Speis und Trank
Verabschieden wir uns von Korsika mit den Worten, mit denen vor hundertvierzig Jahren Ferdinand Gregorovius der Insel Lebewohl sagte: »Eine heilsam schöne Wanderreise ist nun vollbracht. Und hier steht der Wanderer in freudigem Besinnen still und dankt den guten Mächten, die ihn schirmend geleiteten. Doch wird es dem Gemüte schwer, von dem wunderbaren Eilande zu scheiden. Wie ein Freund ist es mir geworden. Die stillen Täler mit ihren Olivenhainen, die zauberischen Golfe, die ätherfrischen Berge mit ihren Quellen und Pinienkronen, Städte und Dörfer und ihre gastlichen Menschen, vieles haben sie dem Verstande wie dem Herzen zum dauernden Gastgeschenk gegeben.«