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Sehenswürdigkeiten

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Kulturfreunde

Wat guckste so?

Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten Uppsalas liegen im Dunstkreis der Kathedrale.

— Die Kathedrale erinnert auf merkwürdige Weise an französische Gotik gegen Ende des 13. Jhs. Zutritt von 8-20h. Einer der ersten Architekten war in der Tat auch ein gewisser Estienne de Bonneuil aus der Maurerzunft von Notre-Dame zu Paris. Die Kathedrale brannte mehrmals ab und wurde dann im 18. Jh. wieder aufgebaut. Unseres Erachtens wirkt sie jetzt aber etwas zu protzig. Sie besteht aus drei mächtigen, von majestätischen Säulenreihen getragenen Hauptschiffen. Die Seitenkapellen enthalten eine ganze Menge Grabmäler. Sehenswert auch die barocke, reich geschmückte Kanzel aus geschnitztem Holz. Links im Chor der Kirchenschatz mit dem liturgischen Geschirr aus Gold und Silber. Königliche Insignien erinnern daran, dass die schwedischen Könige dereinst hier gekrönt wurden. In der Marienkapelle, hinter dem Hochaltar, die Grabstätte Gustaf Vasas, umgeben von dessen beiden Ehefrauen. Hinten im Chor der Reliquienschrein des Heiligen Eric, außerdem ein Carl von Linné gewidmeter Zenotaph. Im Nordturm der Kathedrale ein kleines Museum mit Kleidungsstücken und Pristergewändern.

— Gustavianum: in diesem, der Kathedrale gegenüberliegenden, mittelalterlichen Palais ist die anatomische Bühne untergebracht, auf der ein Mediziner namens Rudbeck fleißig sezierte. Das Gustavianum diente lange Zeit als Hauptgebäude der Universität. Bemerkenswert die herrliche Kuppel mit einer von besagtem Arzt gebauten Sonnenuhr. Bemerkenswert im Inneren die gedrängte Anordnung der Bänke um den Anatomie-Tisch. Im Gustavianum befindet sich auch das Museum Victoria mit Abteilugen zur ägyptischen und nordischen Archäologie. Tägliche Einlaßzeiten: 11-15h.

— Carolina Rediviva: die Universitätsbibliothek. Täglich geöffnet von 9.00-19.30h, bis auf Sonntag morgens. Enthält mehr als zwei Millionen Bücher und dreißigtausend Manuskripte, unter anderem den wertvollen Codex Argenteus und die Silberne Bibel, die mit silberner Tinte auf purpurfarbenem Pergament niedergeschrieben wurde (5. Jh.), sowie eine Karte Nordeuropas aus dem 16. Jh.

— Das Schloß: imposantes Gebäude hoch über den Dächern der Stadt. Es wurde im 16. Jh. auf Anordnung von Gustaf Vasas errichtet und diente zunächst als Festung, dann als königliche Residenz. Die Besichtigung der Räumlichkeiten erübrigt sich, da kein einziges Möbelstück aus der damaligen Zeit erhalten geblieben ist. Die Ruinen und Keller muß man auch nicht unbedingt gesehen haben. Außerdem wird für das Ganze auch noch Eintritt kassiert.

— Botanischer Garten: dem Schloß gegenüber. Täglich Einlaß von 7-19h. Das tropische Gewächshaus steht in der Zeit von 9.30-14.30 oder 15.30h Besuchern offen. Über zehntausend Pflanzenarten wachsen in Beeten im Freien, in Gestalt von Büschen oder im Gewächshaus. Eine willkommene Abwechslung.

— Linnéträgården: vom 1. Mai bis 30. September in der zeit von 9-21h zugänglich. An der Svartbacksgatan. Haus und Garten Linnés wurden genauso wiederhergerichtet, wie sie sich zu Lebzeiten des schwedischen Naturforschers und Botanikers im 18. Jh. präsentierten. Im Haus findet sich das für diese Zeit typische Mobiliar, der Garten ist von Linné selbst entworfen worden. Die Allee rechts ist mit einjährigen Planzen, die linke mit mehrjährigen Pflanzen bestückt. Das Museum steht Besuchern lediglich 13-16h offen. Davor einige Tische, an denen sich eine Erfrischung einnehmen läßt. Wir nutzen die ruhige Minute und plaudern derweil ein wenig über die, für die botanische Fachsprache grundlegende, Arbeit des schwedischen Predigersohnes und Multitalents, der übrigens auch als Professor der Medizin in die Wissenschaftsgeschichte einging. Linné verstand sich auf vorbildliche Pflanzenbeschreibungen und führte eine binäre Nomenklatur ein, die jeder Pflanzen- und Tierart eine lateinische Doppelbezeichnung aus einem Gattungs- und Artnamen verlieh. Die Abkürzung L. dürfte uns noch aus dem Biologieunterricht bekannt sein: sie besagt, dass Linné diese Art als erster beschrieben und benannt hat. Worauf beruht nun das Linnésche System? Richtig, auf Anordnung und Zahl der Staub- und Fruchtblätter. Setzen!