Mana Pools

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Mana Pools-Nationalpark

Zauberhaft! So mancher Veranstalter versucht die Mana Pools noch als “Geheimtip” zu verkaufen. Nichts da. Der 2200 qkm große Park zählt zum Weltkulturerbe der Menschheit und längst zu den berühmtesten Zielen des Landes. Er umfaßt eine 50 km lange Uferstrecke am Sambesi, dehnt sich von hier über dichtes Wald- und Buschland bis weit nach Süden zum schroffen Zambezi Escarpment aus. Am spannendsten läßt sich der Park per Kanu oder zu Fuß erkunden. Zu Fuß? Zu Fuß!

Experten schätzen, dass von allen Reservaten Afrikas keines ursprünglicher blieb als Mana Pools. Es war nie nennenswerten menschlichen Einflüssen ausgesetzt. Malaria und Schlafkrankheit verscheuchten Siedlungswillige nach kurzer Zeit. Selbst der Tourismus geht bislang umsichtig mit der Auenlandschaft zwischen Lagunen, Sandbänken und Schwemmterrassen um. Flußarme aus der Zeit vor dem Karibadamm bilden Teiche und Tümpel, die über den Busch verstreut sind. Das Wort Mana (vier) bezieht sich auf die vier Naturbecken rund ums Rangerbüro: Main Pool, Chine, Long Pool und Chisambik.

Mana Pools vermittelt eine Romantik, die sich grundlegend von Savannenparks à la Hwange mit ihren dieselbetriebenen Wasserstellen und künstlichen Staubecken unterscheidet. Das Übermaß an Elefanten und Büffeln ist legendär. Mit etwas Glück erlebt man Löwennachwuchs auf der Schnitzeljagd nach Antilopen oder Zebras. Kreisende Geier zeigen einen Löwenriß an. Die Uferzone wird von 1000 Jahre alten Baobabs, Mahagoni, Ebenholz und bis zu 30 m hohe Leberwurstbäumen beschattet. Eine vielseitige Vogelwelt findet darin Unterschlupf, von Kiebitz bis Sperlingspapagei (Nyasa). Wasservögel sind in ihrem Element. Verschiedene Adlerarten schießen wie Blitze vom Himmel herab, mitten in die Speisekammer der zahlreichen Riesenkrokodile.

Gefahren: Zu viel Elfenbein, kein Horn

Wo gibt es schon ein ungetrübtes Paradies? Zu viele Elefanten sind es in Mana Pools, die das Bild trüben bzw. Druck ausüben auf den herrlichen Baumbestand. Viele Baobabs sind stark beschädigt, viele Anabäume und Albidaakazien entrindet, und jetzt geht es den Leberwurstbäumen an die Pelle. Wenn Akazien ihre proteinreichen Früchte tragen, kann man gelegentlich sogar Elefanten beim Naschen ertappen, auf den Hinterfüßen stehend und mit dem Rüssel hoch in die Äste langend. Die Verwüstung sollte durch behutsame Kontrolle der 12.000 Elefanten und 16.000 Büffel sowie Umsiedlung bei Bedarf aufgehalten werden. Dafür fehlt allerdings das Geld.

In einigen Broschüren wird die Gegend als Hochburg schwarzer Rhinos bezeichnet, und dass Simbabwe eine Kampagne zu deren Rettung ausgerufen habe. Nun denn, in Mana Pools gibt es nichts mehr zu retten. Die letzten Nashörner, die das Hinterland durchstreiften, wurden von Wilderern ausgerottet.

Doch die größte Gefahr drohte dem Park in den 70er Jahren durch Pläne, jenseits von Kariba dem Sambesi auch in der Mupataschlucht einen Damm zu verpassen. Dieses Projekt hätte die Hälfte des Mana Pools-Areals überflutet und dem Park ein Ende bereitet. Unter Premier Mugabe wurde es gestoppt.

Regeln & Einlaß

Nationalpark Nov-April für Zelte und Pirschfahrten geschlossen; nur Lodgeübernachtung und Buschwanderung möglich. Die Besucherzahl wurde vor Jahren auf 50 Fahrzeuge/Tag beschränkt - besser also lange im voraus buchen. Einlaß findet nur, wer am Parktor ein Permit des DNPW-Büros in Harare oder der Parkverwaltung in Marongora (Bearbeitung am Anreisetag bis 15.30h) vorweisen kann.

Um diesen Schein zu erhalten, müssen Sie eine Unterkunft gebucht haben und motorisiert sein. Bei der Anfahrt ist das Permit viermal vorzuzeigen: In Marongora, am Abzweig in den Park, am Nyakasikana-Parktor, im Rangerbüro. Dieselbe Prozedur wiederholt sich bei der Rückfahrt. Bevor Sie es sich im gebuchten Camp gemütlich machen, checken Sie bis 18h im Rangerbüro bei Nyamepi ein.

Wer ohne Campbuchung in Marongora eintrifft, muß hoffen, dass die einsatzfreudigen Parkverwalter irgendein Bettchen oder Zeltplätzchen auftreiben. Sollte das nicht gelingen, können Sie hinter der Parkverwaltung kostenlos zelten und es am nächsten Morgen erneut versuchen; Duschen, Toiletten und Grillstellen vorhanden. Legen Sie vorher fest, wie lange Sie in Mana Pools bleiben wollen. Eine Verlängerung des Permits im Rangerbüro selbst ist selten möglich.

Mana Pools gehört zu einer subtropischen Region, in der jederzeit Extremtemperaturen möglich sind. Malariaprophylaxe und Schutz gegen Tsetsefliegen ganzjährig nötig, Bilharziose verbreitet. Trinkwasser mitbringen. Angeln erlaubt, Honigsuchen verboten! Beste Besuchszeit Sep/Okt.