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Kulisse

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Kokerboom: Kein Fall für den Hautarzt

Köcherbäume sind bis zu acht Meter große Baumaloen. Zoologen als Aloe Dichotoma, Buren aber als Kokerboom bekannt, kommen sie nur im südlichen Namibia und im nördlichen Kap vor und stehen wie alle Sukkulenten unter Naturschutz. Gabelige Verzweigungen verleihen dem Baum etwas Kandelaberhaftes, während der gemaserte, abblätternde Stamm eher ein Studienobjekt für den Hautarzt hergibt.

Im Sonnenuntergang leuchtet der ganze Baum golden vor dem dunklen Felsboden auf. San betupfen mit dem Saft der Blätter ihre Wunden und höhlen die leichten, porösen Ästen zu Pfeilköchern aus (was die ersten Missionare und Händler beobachteten und gleich terminologisch festhielten). Vögel begnügen sich mit dem Nektar der länglichen Blüten, deren leuchtendes Gelb im Juni/Juli aus der Ferne zu erkennen ist. Auch Wüstenpaviane schätzen den süßen Geschmack der Blüten. Ziegen und Esel naschen dagegen so gerne von der Rinde, dass inzwischen viele Köcherbäume geschädigt sind. Nirgends stehen so viele auf so engem Raum um ein Picknickplätzchen herum wie auf der Gariganusfarm.