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Montjuïc

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Der Judische Berg

Gärten und Museen

Der folgende Rundgang führt uns auf den für die Weltausstellung von 1929 ausgebauten Hausberg Barcelonas. Wenn man von der iberischen Siedlung im Altertum – vor den Römern erster bewohnter Kern der künftigen Stadt – sowie einem mittelalterlichen Leuchtturm absieht, standen hier vor der Weltausstellung nur die Festung und einige miserable Barackenansammlungen. Der »Montjuïc« wurde 1929 zum Standort der Ausstellung bestimmt, und es wurden ein Messegelände, die Zufahrtsstraße mit der »Plaza España« und ihren heute wieder zurückgewonnenen Hotels, der große »Palau Nacional«, der »magische« Brunnen, mehrere Museumsbauten, eine Freilichtbühne, das »Poble Espanyol«, mehrere Gärten und das Olympiastadion angelegt.

In späteren Zeiten kamen noch ein Vergnügungspark, die »Fundació Miró« und erst kürzlich Barcelonas eigener Olymp, die »Anella Olímpica« mit ihren Sportanlagen, hinzu. Auf der dem Meer zugewandten, steil abfallenden Seite des Berges liegen ein riesiger Friedhof und ein botanischer Garten.

Auf dem »Montjuïc« läßt sich gut ein ganzer Tag verbringen. Über den Berg verteilt laden Bars und Restaurants zu einem kleinen Imbiß ein. Zum Abendessen und Entspannen nach der anstrengenden Besichtigungstour ist das belebte »Poble Espanyol« mit seinen vielen Cafés, Restaurants und Nachtlokalen bestens geeignet. Doch wer alle hier aufgeführten Sehenswürdigkeiten und Museen besuchen möchte, sollte sein Programm besser auf zwei Tage ausdehnen. Bei weniger Zeit sind also Schwerpunkte zu setzen. Der »Montjuïc« ist ein Berg der Gärten und Museen – neuerdings auch der Sportanlagen. Da es sich um ein umfangreiches Programm handelt, ist, vor allem im Sommer, früher Aufbruch angeraten.

Wie gelangt man hin?

Unser Ausgangspunkt ist diesmal die »Plaça d´Espanya«, mit der Metro I und III erreichbar. Sobald wir ans Tageslicht treten, erblicken wir vor uns am Eingang zum Messegelände die dem »Campanilen« von Venedig nachempfundenen Zwillingstürme. Auf der entgegengesetzten Seite des Platzes eine im Jahre 1900 fertiggestellte und heute ausgediente Stierkampf-Arena im arabischen Stil. Wir begeben uns durch die Türme zum Anfangspunkt der »Avinguda de la Reina Maria Cristina« mit den Endhalten der Busse 61 und des roten Doppeldeckers, der uns umsonst zum »Poble Espanyol« hinaufbringt. Wer unserem Rat folgt und sich dieses für den Abend aufhebt, wenn alles andere eh schließt und der Eintritt nur noch die Hälfte beträgt, muß in den 61-Bus steigen und bis zur »Anella Olímpica«, den Olympiaanlagen, hinauffahren.

Das »Poble Espanyol« ist eine 1929 in der Zeit des großen Folklorefiebers von Miquel Utrillo erbaute malerische Ansammlung von Nachbauten wirklich vorhandener alter Häuser aus allen Ecken Spaniens, angelegt in Form eines typischen Dörfchens um einen schönen Platz mit schattigem Bogengang. Es handelt sich deshalb um ein richtiges Freilichtmuseum mit Beispielen regionaler Architektur und historischer Bauten aus allen Teilen des Landes. Das große Eingangstor ist eine Nachahmung der Stadteinfahrt von Avila. Hinter der Kirche liegt das andalusische Viertel, dahinter das katalanische mit einer alten Apotheke und vollständiger Einrichtung. Auf der links vom Eingangstor abbiegenden Straße stellen Handwerker in einigen alten Werkstätten Glasgefäße, Bleifiguren und Holzstichdrucke her.

Tagsüber ist dies ein ruhiger, vielbesuchter Ort. Nachts dagegen, wenn der Eintritt nur die Hälfte beträgt, strömen auch die Barcelonesen hierher, und das »Poble Espanyol« verwandelt sich mit seinen Restaurants, Flamenco- und Tanzlokalen und Designer-Bars in ein belebtes Vergnügungsviertel. Von hier aus gelangen wir mit dem 61-Bus über eine lange Schleife auf der ehemaligen Formel 1-Stadtrennbahn zu den neuen Olympiaanlagen hinauf. Unter den Bauten sind besonders der »Palau St. Jordi« und das Olympiastadion hervorzuheben. Der an seiner gewölbten Dachstruktur erkennbare »Palau St. Jordi« wurde vom japanischen Avantgarde-Architekten Arata Isozaki errichtet und dient ganz unterschiedlichen Veranstaltungen wie Sportwettkämpfen aller Art, Indoor-Cross, Ski, sogar Windsurfen, Rockkonzerten und Opernaufführungen, Massenkundgebungen, Geländefahrzeugvorführungen, Eislauf, Preisvergaben und weiteren Kulturveranstaltungen.