14. Arr. Freizeit
Tour Montparnasse
Eine Universitätsstadt ohne Hörsaal
14. Arr. Freizeit
Afric`Music, 3, rue des Plantes, T. 0145 42 43 52, Mo.-Sa. 10-19 Uhr, Metro Mouton-Duvernet
Nur afrikanische und karibische Klänge heiße Rhythmen. Die netten Bedienungen kennen sich gut aus. Oft Sonderposten.
Übrigens: Der gewaltige Honoré de Balzac, 1799-1850, trotzt dem brausenden Verkehr an der Kreuzung zwischen bd. de Montparnasse und bd. Raspail, geschaffen vom großen Rodin (1840-1917), Metro Vavin.
Centre d`Information de Documentation et de Dégustation, 30 rue de la Sablière, T. 0145 45 32 20, Mo.-Fr. 19-22 Uhr, Sa. 12-15 Uhr, Metro Pernety
Hinter dem etwas trockenen Namen steckt viel Leckeres, Flüssiges, es geht nämlich um gekonntes Weinprobieren. Jeder wird zum Sommelier, zumindest zum Hausgebrauch. Neben den Degustationen / Kursen werden Begegnungen mit Winzern und Fahrten dorthin angeboten. Die Profis hier sprechen übrigens mehrere Sprachen und gruppieren ihre Schüler entsprechend. Unbedingt anmelden.
Cimetière du Montparnasse, 39, bd. Edgar-Quinet, T. 0140 71 75 60, Führungen möglich, Metro Edgar-Quinet
Weitläufig, platt, auf dem Reißbrett entworfen, bei weitem nicht so romantisch wie sein Rivale Père Lachaise, beherbergt er seit 1824 dennoch so viele Berühmtheiten aus Literatur, Kunst und Wissenschaft, dass man sie vielleicht nach Berufsgruppen geordnet aufsuchen sollte. Sainte Beuve, Simone de Beauvoir, Edgar Quinet, Baudelaire, Maupassant, Sartre, Saint-Saens, César Frank, Serge Gainsbourg, Larousse, Plon, Louis Hachette, Soutine, Bourdelle, Bartholdi, Dreyfus, Jussieu, Quinet, Boucicaut, André Citroën, Lola Montez uvm. Der am Eingang kostenlos erhältliche Plan führt Besucher zu ihnen. Auch weniger bekannte Menschen fanden ihre letzte Ruhestätte. Lange Zeit war der Cimetière du Montparnasse auch der Friedhof für die zum Tode Verurteilten und diejenigen, deren Tod niemand beklagte. In der neunten Abteilung läßt ein überwucherter Turm, Überrest einer Mühle aus dem 14. oder 15. Jh., die ländlichen Ursprünge des Gebiets erahnen.
Cité Internationale Universitaire de Paris, 19-21, bd. Jourdan, T. 0144 16 64 38, www.ciup.fr, Führungen (2 Std.) jeden 1. So. im Monat (außer August) 15 Uhr, Metro Porte-dOrléans
Universitätsstadt ohne Hörsaal, dafür aber mit Buden für 5.500 Studenten, die hundertzwanzig Nationalitäten angehören. Hier wird Völkerverständigung gelebt, und zwar bereits seit 1925, als das erste Haus, die Fondation Deutsch-de-la-Meurthe eingeweiht wurde. Auf einem Gelände von vierzig Hektar, eingebettet in Bäume und Grünflächen, entstanden fast vierzig Häuser, die von Stiftungen oder von Ländern errichetet wurden. Jedes einzelne Haus hat sein Eigenleben. Manchmal wurden berühmte Architekten mit dem Bau beauftragt. Das brasilianische und das Schweizer Haus sind Entwürfe von Le Corbusier. Das Internationale Haus (1936) mit Schwimmbad, Theater und weitläufigen Salons verdankt die Cité John D. Rockefeller Jr. Großzügigkeit. Natürlich steht in der Cité Internationale Universitaire auch ein deutsches, das Heinrich-Heine-Haus. Wer Paris bereits ziemlich genau kennt, sollte ruhig einmal einen Spaziergang durch die Cité Universitaire ins Programm aufnehmen.
Fondation Cartier pour l `Art Contemporain, 261, bd. Raspail, T. 0142 18 56 50, www.fondation.cartier.fr, Di.-So. 12-20 Uhr, Do. soirées nomades 20.30 Uhr, Metro Raspail
Anstelle des ehemaligen amerikanischen Kulturzentrums steht heute eine moderne, sehr umstrittene Glaskonstruktion, ein bâtiment d`images von Jean Nouvel, in der Ausstellungen, Events, Konzerte etc. stattfinden. Die Kultur ist also geblieben, sie ist aber nicht mehr nur amerikanisch, sondern international und zeitgenössisch. Großer Beliebtheit erfreuen sich die soirées nomades, bei denen man durch Haus und Garten flaniert und verschiedene Darbietungen zum Thema der gerade gezeigten Ausstellung geboten bekommt. Im Garten erhebt sich eine mächtige Zeder. Der Schriftsteller und Politiker Chateaubriand (der mit dem Steak), hat sie 1823 eigenhändig gepflanzt, denn er wohnte damals am Ort.
Fondation Henri Cartier Bresson, 2, impasse Lebouis, T. 0156 80 27 00, www.henricartierbresson.org, Di.-Fr. 13-18.30, Mi.-21 Uhr, Sa. 11-18.45 Uhr, Metro Gaité
Stiftung zur Förderung der Fotographie. Alle zwei Jahre wird ein mit 30 000 Euro dotierter Preis für ein fotographisches Projekt verliehen, im folgenden jahr wird dieses ausgestellt und mit einem Katalog präsentiert. Die Eröffnungsausstellung der Stiftung ist eine 90 Werke umfassende Auswahl des Stifters Henri Cartier Bresson.
Mur d`Escalade Jules-Noël, 3, av. Maurice-d`Ocagne, T. 0145 39 54 37, in der Ferienzeit tägl. bis zum Einbruch der Dunkelheit, außerhalb der Ferien 12-14 u. ab 18 Uhr, Sa., So. ganztägig, Metro Porte-de-Vanves
Auf 8, 50 m Höhe wurden drei Steigstrecken für Freeclimber installiert.
Musée Lénine, 4, rue Marie-Rose, T. 0140 40 11 18, Besichtigung nur nach vorheriger Anmeldung, Metro Alésia
Lenin, seine Frau und Schwiegermutter lebten von 1909-12 in dem originalgetreu hergerichteten Appartement. Möbel, Bücher, Fotos, Nippes und Bilder.
Observatoire de Paris, 61, av. de lObservatoire, T. 0140 51 21 74, Metro Denfert-Rochereau
Leider ein wenig schwierig, in den Tempel der Himmelsforschung zu gelangen. Es handelt sich übrigens um die älteste astronomische Einrichtung der Welt, 1667 gegründet. Besichtigt wird nur am ersten Samstag im Monat, Anmeldung schriftlich, 3 Monate im Voraus (Observatoire de Paris, Service des visites, 61, av. de lObservatoire, 75014, internationalen Antwortschein nicht vergessen!) Der Besuch ist ein fesselndes Erlebnis. Neben zahlreichen Instrumenten, ist die sprechende Uhr aus dem Jahr 1933 der Höhepunkt der Visite.
Parc de Montsouris, bd. Jourdan, av. Reille, rue Gazan, rue de la Cité-Universitaire, rue Nansouty, rue Emile-Deutsch-de-la-Meurthe, Mo.-Fr. 7.30-17.30 Uhr, Sa., So. 9-17.30 Uhr, im Sommer -21.30 Uhr, Metro Cité-Universitaire
Typischer Park à la Haussmann: Grotten, Wasserfälle, gewundene Wege, Rasenflächen und prächtige Bäume. Seine Geschichte hatte mit einem Knall begonnen. Als nämlich während der feierlichen Einweihung des Parks aus dem künstlichen See das Wasser auf geheimnisvolle Weise entwich, erschoß sich der Architekt Adolphe Alphand. Die Wogen haben sich geglättet, die Enten puddeln wieder.
Übrigens: geschah es am 22. Oktober 1895: der Zug aus Granville wird den geduldig auf dem Perron der Gare Montparnasse wartenden Passagieren angekündigt. Statt eines zuckelden Vorortzuges rast allerdings eine haltlose Bestie an ihnen vorbei, durch den Bahnhof hindurch und macht endlich unter dem gläsernen Dach des Vorplatzes Halt.
Paris Accordéon, 80, rue Daguerre, T. 0143 22 13 48, www.parisaccordeon.com, Di.-Fr. 9-12 u. 13-19 Uhr, Sa. -18 Uhr, Metro Denfert-Rochereau
Patrick Quichaud war sieben, als er zum ersten Mal durch die Tür der Nr. 80, rue Daguerre ging. Der Besuch bestimmte sein weiteres Leben: er verliebte sich in das Hosenträgerklavier, lernte es zur Perfektion spielen und wurde schließlich Inhaber des Ladens 80, rue Daguerre. Das Akkordeon liegt wieder im Trend, zumindest in Frankreich. Rechtzeitig kaufen und vielleicht bei uns den Trend setten. Auch Bandoneons und Konzertinas.
Tour Montparnasse, place Raoul-Dautry, T. 0145 38 52 56, www.montparnasse56.com, Okt.-März Mo.-Do. u. So. 9.30 -22.30 Uhr, Fr., Sa. u. vor Feiertagen 9.30-23 Uhr, April-Sept. 9.30-23.30 Uhr, Metro Montparnasse
Nicht das schönste Bauwerk in Paris. An der Stelle des alten Bahnhofs Montparnasse erhebt sich der Turm seit 1973. Wenn man oben ist, genießt man einen Traumblick entweder von der 56. Etage (hinter Glas), oder auf der 209 m hoch gelegenen Terrasse. Bei klarem Wetter soll man bis zu 40 km weit sehen können. Am 25. August 1944 wurde am Standort des heutigen Turms den Franzogen durch General von Choltitz die Stadt übergeben.