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Rast in der korsischen Wüste
Kost & Logis
Zwei brauchbare Hoteladressen, nämlich das Hotel Pâquerette und Le Relais de Saleccia, haben wir bereits im Kapitel »Unterkünfte in der Umgebung von Saint-Florent« aufgeführt.
Camping U Paradisu: zweihundert Meter vom Strand von Saleccia. T. 95 37 82 51. Ein tolles Fleckchen Erde am Ende der Welt, gewiß der abgelegenste Zeltplatz auf ganz Korsika. Man schlägt sein Zelt oben auf dem Hügel unter Eukalyptusbäumen auf und braucht nur noch das türkisfarbene Meer vom nahen Strand aus zu betrachten. Nur kaltes Wasser vorhanden, was aber bei der hier üblichen Hitze nicht weiter stört. Zeltmuffel können auf eines der acht Steinhäuschen (Pailler) mit spartanischem »Komfort« und Solarzellen ausweichen. Im Restaurant bietet Patrice, der Besitzer, täglich ein neues Menü an. Mittags reicht er Salate die Leute tummeln sich ja eh alle am Strand abends fällt das Essen dann etwas üppiger aus. Die exotische Umgebung ist geradezu ideal für alle, die einmal Urlaub in der Wildnis machen möchten.
Camping-Village de l´Ostriconi: siebenhundert Meter von der Plage de L´Ostriconi. T. 95 60 10 05. 1a-Lage unter Kiefern und Eukalyptusbäumen; die Sanitäranlagen sind allerdings nur durchschnittlich. Ferienhäuser zu vermieten.
Gîtes d´Étape: am Strand von Malfaco; restaurierte Steinhäuschen in Meeresnähe, die Platz für vier bis fünf Personen bieten. Duschen und Toiletten gleich nebenan. Die Bungalows werden pro Nacht oder pro Woche vermietet. Näheres beim Syndicat mixte des Agriates (s. unter »Nützliche Adressen«).
Auberge de Pietra Monetta: an der neuen Straße von Ostriconi (N 1197), 20226 Palasca. T. 95 60 24 88. Die Herberge liegt am westlichen Eingang zur Désert des Agriates, d.h. dreihundert Meter von der Kreuzung der D 81 (aus Saint-Florent) mit der N 1197. Das uralte, von wildem Wein überwucherte Gemäuer fällt einem sofort ins Auge: es handelt sich um eine Wechselstation für Postkutschpferde aus dem 18. Jh., deren Name soviel wie »Geld des Steins« bedeutet. Freundliche Begrüßung und korsische Küche mit Lammbraten, Schafsragout und korsischer Kräutersuppe. Alles schmeckt lecker und frisch: die Tiere z.B. stammen vom eigenem Bauernhof.
Strände über Strände
Plage du Loto: man braucht nicht im Lotto gewonnen zu haben, um das klare Wasser und den feinen Sand des Saint-Florent am nächsten gelegenen Strandes zu genießen. Regelmäßige Schiffsverbindungen im Sommer.
Plage de Saleccia: ein Traumstrand! Entweder über einen Schotterweg in katastrophalem Zustand oder übers Meer zu erreichen. Diesen ein Kilometer langen Strandabschnitt säumen Dünen und eine in Korsika einmaliger Wald aus Alep-Pinien. Der Strand ist kein bißchen verschmutzt: fast wähnt man sich in der Südsee. Hier wurden übrigens auch die Dreharbeiten zum amerikanischen Spielfilm »Der längste Tag« mit Robert Mitchum in der Hauptrolle gedreht. Offenbar waren dem Produzenten die wilde Ursprünglichkeit der korsischen Landschaft lieber als die gezähmt wirkenden Dünen in der Normandie. Just vor Erreichen des Strandes, links vom Weg, ist eine ehemalige Schäferei vom Syndicat des Agriates restauriert und mit Solarzellen elektrifiziert worden. Im Sommer werden hier Bilder ausgestellt; das Gebäude dient zugleich einem Parkangestellten als Beobachtungsposten, der die Einhaltung der Umweltvorschriften überwacht.
Plage de Malfacco: weiter westlich, am Ende eines Weges in sehr miesem Zustand. Dieser Strand besitzt kleinere Ausmaße als die übrigen. Vor allem Motorradfahrer und Bootsbesitzer, die für einen Tag anlegen und abends wieder weiterfahren, halten sich hier auf. Vom Fremdenverkehrsamt wurden Gîtes d´étapes (Wanderunterkünfte) in adretten Steinhäuschen eingerichtet.
Plage d´Ostriconi: ganz hinten in der Anse de Peraiola, am Westrand der Agriates-Wüste. Die Nationalstraße von Corte nach Ile-Rousse beschert immer wieder Ausblicke auf diesen schönen Küstenabschnitt. Das Ostriconi-Tal erstreckt sich bis zum Meer. Ein Bergbach sucht sich schlängelnd einen Weg nach unten und bildet um die Mündungsstelle eine Art Sumpf, wo sich das Wild besonders wohlzufühlen scheint. Im Strandbereich wurden die Dünen mit Wacholdersträuchern bepflanzt.
Rund um den Bauernhof von Ifana (wie »Ivana« aussprechen): fast schon romantisch klingender Name für ein ergreifendes Fleckchen am Ende der Welt, mitten in der Macchia, vier Kilometer von Bocca di Vezzu entfernt. Der imposante, von Feldern umgebene Bauernhof steht Besuchern zwar noch nicht offen, aber in Zukunft dürfte er ein kleines Heimatmuseum beherbergen.