Große Ferien

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Weihnachten mal anders

Familienzuwachs tierischer Art

Weihnachtsbaumersatz in Form bunter Autobeleuchtung

Vor den großen Ferien fand in der Schule das Christmas Concert, eine Weihnachtsfeier statt, wo die Kinder Sketche vorführten und Lieder sangen, teils skurril, teils besinnlich, alles hatte nebeneinander seinen Platz. Wir Eltern saßen in der großen, offenen Halle in der stehenden Luft, die Programmhefte verwendend, um uns Kühle zuzufächeln, und alle sahen wir gerührt unseren Kindern zu. So manch verstehender Blick wurde getauscht zwischen Philippinos, Australiern, Amerikanern, Deutschen, Chinesen – wir waren alle Eltern. Als kurz vor Weihnachten die Zeit der großen Ferien kam, waren unsere Kinder fast ein wenig traurig, freuten sich aber schon auf den im neuen Jahr anstehenden Umzug nach Amron.


Ebenfalls kurz vor Weihnachten bekamen wir von Missionsleuten in Lae einen jungen Hund geschenkt, ein rührendes kleines Wesen mit verheißungsvoll großen Pfoten. Die ganze Familie sah in ihm das gemeinsame Weihnachtsgeschenk. Für Amos, der drei Tage zuvor zwölf Jahre geworden war, war er gleichzeitig sein Geburtstagsgeschenk. Wir hielten ein Familien-bung wie schon oft zuvor, und beschlossen, den Hund Max zu nennen mit der Vorstellung, noch einen Moritz dazu zu bekommen. Max, ein typischer Mischlingshund aus Niuginikreuzung, wurde zum wildesten Hund, den wir jemals erlebt hatten.


An Heiligabend besuchten wir den Gottesdienst in der Memorial Church in Madang. Michael und ich erinnerten uns, wie wir uns als buskanaka darüber empört hatten, dass in dieser Kirche aus Italien importierter Marmorboden verlegt worden war. Jetzt fanden wir das keines Gedankens wert, wie wir erstaunt bemerkten. Auf der Fahrt stellten wir alle begeistert fest, dass die bunte Beleuchtung auf dem Armaturenbrett unseres Autos einen Ersatz für den Weihnachtsbaum darstellte. Zurück zu Hause begrüßte uns schwanzwedelnd Max, mit einem verwüsteten Wohnzimmer hinter sich. Dieser Welpe hatte in seiner Verzweiflung über das Weggehen seiner Familie alles, was er nur irgend erreichen konnte, zerstört. Er hatte Schuhe zerbissen, Gläser umgestoßen, Fliegengitter erreichbarer Fenster aufgekratzt – er hatte kaputt gemacht, was ihm nur möglich war. Mit diesem wilden Hund sollten wir noch so manches Drama erleben.