Malindidzimu

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Malindidzimu: Das Wohnhaus guter Geister

Die Straße vom nördlichen Parktor zum Maleme Dam führt am Malindidzimu (World´s View) vorbei. Von diesem Granitdom aus blickt man auf eine Mondlandschaft sonder Gleichen. Scharenweise flitzen Eidechsen, die Weibchen graugrün, die Männchen regenbogenfarben, über den ähnlich bunten Fels. Flankiert von flechtenübersäten Kugeln, erwählte sich Cecil Rhodes den Berg zur Grabstätte: “Er erinnert mich daran, wie winzig klein wir alle sind.” (Was mich betrifft - recht hat er.)

Damals ahnte Rhodes nicht, dass der Berg, der einem Walrücken ähnelt, auch den Ndebele als Schnittpunkt positiver Kraftlinien galt, als “Wohnhaus guter Geister”. Nachdem er in Kapstadt das Zeitliche gesegnet hatte, wurde sein Leichnam per Zug und Ochsenwagen über 2000 km befördert, um im April 1902 am Malindidzimu bestattet zu werden. Als der Sarg versenkt wurde, entboten ihm die Ndebelehäuptlinge den traditionellen Gruß Hayete - nie zuvor wurde einem Weißen diese Ehre zuteil.

Außer Rhodes selbst sind auch sein Freund Leander Starr Jameson, langjähriger Kommandeur von Fort Victoria, und Sir Charles Coghlan, Südrhodesiens erster Premierminister (bis 1930), auf dem Dom begraben. Beide allerdings ein paar gebührende Stufen niedriger, ebenso wie das imposante Shangani River-Mahnmal von 1904. Es soll an Allan Wilson und seine 33köpfige Patrouille erinnern, die auf der Verfolgung Lobengulas von der Streitmacht der Ndebele, 30.000 Mann, niedergemetzelt wurde.

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Pomongwehöhle / Toghwe Wilderness Area

Um den Maleme Dam erstreckt sich der geschäftigste Parkteil. Ein hübscher, einfacher 7 km-Marsch nach Westen führt zur Nswatugihöhle. Nur die letzten 200 m steigen beherzt zur Höhle an, in der sich mehrere Felsmalereien ausgezeichnet erhalten haben. Bei Ausgrabungen wurden in der Höhle 40.000 Jahre alte Knochen gefunden, die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung in Simbabwe.

In der Pomongwehöhle östlich vom Maleme Dam wurden in den 20er Jahre alle Felszeichnungen beim Versuch, sie mit Hilfe von Schellack zu konservieren, zerstört. Nur ein Kudu “überlebte”. Im Museum liegen haufenweise Werkzeuge und Tonwaren aus bis zu 35.000 Jahre alten Schichten in der Höhle. Eintritt frei.

Der 1501 m hohe Inungu bildet zwei Marschstunden nördlich vom Maleme Camp die Parkgrenze. Auf dem Granitdom, einem prägnanten Orientierungspunkt, wurde im Juni 1982 ein großes Kreuz zu Ehren des 70. Geburtstags des örtlichen katholischen Priesters errichtet.

In der Northern Wilderness Area lassen sich Nashörner zum Äsen blicken. Aufgrund alter Felsmalereien in diesem Gebiet fiel die Entscheidung, die Tiere wieder anzusiedeln. Vom Kopfbahnhof, den Cecil Rhodes 2 km außerhalb des Parks errichten ließ, damit Bulawayos Obere Zehntausend leichter Zugang zu seinem Lieblingsplätzchen haben konnten, ist wenig erhalten.

Der Whovi Game Park bildet den äußersten Südwesten des Nationalparks, mit Büffel, Giraffen, Elen, Säbelantilopen und Zebras. Hauptdarsteller sind aber wieder weiße und (mit Glück) auch schwarze Rhinos. Wer sie verpaßt, wird durch bizarre Felsnadeln und Brocken entschädigt. Täglich 8h bis Sonnenuntergang.

Die Toghwe Wilderness Area nimmt das unzugängliche südöstliche Parkdrittel ein. In den malerischen Tälern von Mjelele und Toghwana gibt es Zeltplätze und Höhlenmalereien. Nach Regenfällen kommen Fahrzeuge ohne 4WD in die Bredouille. Etliche Steilpassagen verlangen nach Bodenfreiheit.