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Freizeit

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Freizeit und Umgebung

Fish River Trail

Die 86 km lange Wanderung von Hobas durch den Canyon nach Ai-Ais zählt zu den spektakulärsten Unternehmungen, die das südliche Afrika zu bieten hat. Drei bis fünf Tage lang schlängelt man sich im sandigen Flußbett über kleine und große Brocken, mitten durch eine archaische Umgebung, die nur den Weg nach vorne offenläßt. Zwischen sonnenglühenden Felsen wirkt die Luft ohne jeden Windhauch wie eine Mauer, die jeder Schritt neu durchbrechen soll. Das Wasser ist meist ungenießbar. Im Canyon leben Paviane, Bergzebras, Kudus und Leoparden. Nicht immer schafft es aber der neugierige Mensch, das scheue Tier zu erblicken, bevor das scheue Tier Unheil ahnt und vor dem neugierigen Menschen Reißaus nimmt.

Ausgangspunkt ist am Main Viewpoint, 13 km von Hobas. Allein der Abstieg dauert über eine Stunde. Im Talgrund angekommen, besteht die letzte Gelegenheit für einen Rückzieher. Später kommt bis Ai-Ais ein einziger Notausstieg, am dritten bzw. (bei langsamer Gangart) vierten Tag.

Wegen Sommerhitze und Springflutgefahr ist der Trail nur Mai-Sep offen. Interessenten beantragen bei MET in Windhuk die Genehmigung, zahlen 36 Euro Trailgebühr, legen in Hobas ein ärztliches Attest vor, das nicht über 40 Tage alt ist, und erklären ihren Verzicht auf Schadensersatzforderungen. Obwohl täglich 3-40 Wanderer durchgeschleust werden, muß man für manche Termine früh buchen. Wanderer bringen alles mit, was sie in vier Tagen benötigen, inklusive Wasser, Verpflegung und Schlangenpumpe. Sie sollten sich auch Gedanken über ihre Beförderung vor und nach der Tour machen - am besten vorher in Hobas übernachten.

Private Lodges

Der 440 qkm-Canyon Nature Park am Westrand der Schlucht entstand 1996 beim Zusammenschluß zweier bedenklich abgegraster Schaffarmen, die über 60 km Fischflußufer verfügen. Hauptattraktion ist die dreitägige Schluchtwanderung, die anders als der Fish River Trail nur 8-13 km/Tag umfaßt und in halbpermanenten Camps übernachtet.

Das Canyon View Camp, Tel. 06362/Lorelei 5311 (Stella & Volker Guthörl), logufa@namib.com, genießt die Einsamkeit oberhalb der Klippen. Sieben Leinenzelte auf Betonsockel, Bambuswindschutz, Schattendach, zwei Duschen/Toiletten, spartanische Steinbungalows, Restaurant, Wanderwege am Abgrund, Jeepfahrten zu Bergzebras, Grillabend auf Panoramaterrasse. Das Hiking Camp dient nur als Start-/Schlußpunkt des Dreitagestrails. Zufahrt zur Soutkuil-Farm über die D463, 93 km südlich der B4, dort Transfer mit LandRover zu Camp und Trail.

Die Fish River Lodge, Tel. / Fax 063 / 223 762, nördlich von Hobas weiß, was Reisende ohne Fahrzeug wollen: Transfer von/nach Keetmanshoop, Ausflüge zu Felsmalereien, Aussichtspunkten und Ai-Ais, prima Essen, drei Wanderoptionen, Vogelbeobachtung. Logis mit Ausflügen für Backpacker, Mahlzeiten, Canyontrip, dreitägige Wanderung mit 10-20 Teilnehmern.

60 km nördlich vom Main Viewpoint haben vier lokale Geschäftsleute ein 400 qkm-Schutzgebiet eingerichtet, das unbesuchte Schluchtabschnitte erschließen soll. Die Canyon Lodge, Tel. 063 / 2230 066, Fax 061 / 251 863, nature.in@iwwn.com.na, schmiegt sich an ein Ensemble ungewöhnlicher Granitkugeln. Mahlzeiten im aufgemöbelten Famhaus von 1910, Köcherbäume, Pool, Rundfahrten, Wanderwege und 52 Betten. A-förmige Bungalows mit viel Holz, Felswänden, Reetdach, Bad und F, Mittag/Abendessen, Ausritt (Gebühr/Stunde, Canyonflug (bis zu fünf Personen).

Hin & weg

Keine Busse zum Canyon. Anhalter haben an den Zufahrten nach Ai-Ais bessere Aussichten. Von dort sollte es ein leichtes sein, vormittags eine Mfg nach Hobas und zu den Aussichtspunkten, nachmittags eine andere zurück nach Ai-Ais zu finden. Keine Zufahrt bedarf 4WD.

Nach Hobas. Die nördliche Zufahrt führt von Keetmanshoop über die B4 nach Seeheim, wo man auf die C12 biegt und 74 km nach Süden fährt. Jenseits des Bhfs Holoog wendet man sich nach Südwest und bleibt der D601 mit steinigen und sandigen Abschnitten 30 km lang bis Hobas treu. Zwischen November und Mai verhindert der Löwenfluß südlich von Seeheim gelegentlich ein Durchkommen.

Die südliche Alternative heißt ebenfalls C12. Von Grünau 51 km zur Abzweigung bei Holoog, dann 30 km bis Hobas. Vor dessen Schlagbaum trifft die D601 auf die D324, die als einzige Piste Hobas und Ai-Ais miteinander verbindet. Nach 43 km mündet sie in die C10, nach weiteren 22 km in Ai-Ais.

Nach Ai-Ais. Von der B4 wählt man wiederum zwischen zwei ordentlichen Schotterwegen. Entweder 31 km südlich von Grünau nach Westen auf die C10, weitere 73 km bis ins Camp. Oder 37 km nördlich von Noordoewer nach Nordwesten auf die D316, weitere 81 km bis ins Camp. Nach der Vereinigung beider Pisten geht es durch Felsen, die reich an Rosenquarz sind, hinunter in die Schlucht - ein reizvolles Teilstück, auch wegen der zahlreichen Sukkulenten namens Halbmensch.