Kulisse

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Karibasee

Die Retter der Schwarzen Mamba

Bis zur Fertigstellung des Assuandammes am Nil 1971 war Kariba Afrikas größtes Wasserkraftprojekt. Zwar wurden die ersten Generatoren bereits im Mai 1960 von der britischen Queen Mom angeschaltet, doch der See brauchte noch ein Weilchen, bis er die vorgesehene Fläche von 5200 qkm (Saarland: 2570 qkm) mit 186.000.000.000 Kubikmetern Wasser (Saarland: unbekannt) bedeckte.

Um ihn im Zaum zu halten, wurden für den 579 m langen, 128 m hohen, bis zu 24 m dicken Staudamm eine Million Kubikmeter Stahlbeton vergossen. Der Abflußstrahl hat ein 60 m-Loch ins Sambesibett gefressen. Inzwischen erzeugen Generatoren 700 Megawatt, womit weite Teile Simbabwes und Sambias versorgt werden. Wenn man seinen Paß beim Grenzposten hinterlegt, darf man auf dem Damm herummarschieren. Beeindruckend auch der Blick vom Observation Point. Mit der Kirche der Hl. Barbara (Schutzpatronin der Ingenieure) in K´ Heights soll der 86 Bauarbeiter gedacht werden, die während des Dammbaus ums Leben kamen. Sie wurde von der italienischen Baufirma Impresit errichtet, unter deren Führung auch der Staudamm entstand.

Schräg gegenüber steht ein Denkmal für die Operation Noah. Als der Pegel Ende der 50er Jahre anstieg, sahen sich immer mehr Tiere auf Eilanden gefangen. Kurzfristig verpflichtete die rhodesische Regierung ein Rettungsteam unter Rupert Fothergill, dessen 57 Rangern eine einzige Trockenzeit übrigblieb. Von März-Dez 1959 konnten sie 5000 Tiere fangen und aufs Festland umsiedeln. Unter den 35 betroffenen Spezies waren u.a. Schwarze Mambas, Löwen und Rhinos. Diese Aktion, bald als “Operation Noah” berühmt, führte allerdings zu unnatürlich hohen Wildbeständen am Südufer, wo Steilhänge einer gesünderen Verteilung im Weg stehen. Wieviele kleine Säugetiere und Reptilien nicht gerettet werden konnten, ist unbekannt.