Land und Leute

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Geographie

Sambia ist mit 753.000 qkm so groß wie Deutschland, Polen und Tschechien zusammen. Der größte Teil liegt auf dem 1200 m hohen zentralafrikanischen Plateau, in dessen Savannen immer wieder Baumgruppen, Flußebenen und Marschland eingesprenkelt sind.

Brits of course: Den exzentrischen Schnitt verdankt das Land seinen Kolonialherren. Die Grenzen folgen keinen sprachlichen oder ethnischen Kriterien.

Wasser ist im Überfluß vorhanden. Der Landesname ist dem Sambesi entliehen, der auf 1500 km Länge das Hochplateau nach Süden abflacht. Ihm und seinen Zulieferern, darunter Luangwa und Kafue, verdankt Sambia 45% aller Wasserreserven im südlichen Afrika. Daneben gibt es weite Sumpfregionen im Norden, die wenig erforscht und noch weniger bereist sind. Im Osten verlängert das Muchinga Escarpment den ostafrikanischen Grabenbruch. An dessen Steilhängen liegen die schönsten Parks.

Bevölkerung

In Sambia leben 10 Millionen Einwohner, rund 13,2 pro qkm. Die Hälfte ist jünger als 14 Jahre. Die Bevölkerung wächst jährlich um 3,2%, die Lebenserwartung stagniert für Männer/Frauen bei 46 / 49 Jahren. Der Anteil städtischer Bevölkerung liegt mit 52% sehr hoch. 35 Volksgruppen und 73 Sprachen prägen das bunte Bild. Allerdings ist die Amtssprache Englisch weit verbreitet. Hierin liegt die historische Leistung Kaundas: Dass er den Sambiern, die ohne gemeinsame Wurzeln zusammengewürfelt wurden, mit seiner Devise One Sambia, one Nation eine kollektive Identität verschafft hat.

Hauptgruppen sind die Bemba (34%) im Norden und Tonga (16%) im Süden; Teile ihres Stammesgebiets wurden vom Karibasee begraben. In kleinen Gruppen leben noch bis zu 2000 San. Vornehmlich in Städten trifft man auf 16.000 Weiße (meist Briten), Inder und Mischlinge.

Wirtschaft

Immer noch dominiert der Kupferbergbau. Devisen aus dem Tourismus sollen bei der Senkung der Auslandsverschuldung (207% des BSP 1992!) helfen. Seit Jahren galoppiert die Inflation bei 50%. Da Sambias Exporte zu 90% vom Kupfer abhängen (außerdem Tabak und Textilien), dessen Weltmarktpreis darniederliegt, leidet das Land unter leichten Außenhandelsdefiziten.

Sambias Umwelt wird mit typischen Drittwelt-Problemen konfrontiert: Armut, ausgelaugte Böden, steigender Bedarf an Brennstoffen. Wälder werden in alarmierendem Tempo vernichtet. Die Wilderei hat solche Ausmaße erreicht, dass Tierbestände, obwohl noch beeindruckend, signifikant schrumpfen.

Auf dem Land leben die meisten Menschen vom Anbau von Mais, Sorghum und Gemüse. Landwirtschaft großen Stils hat keine Abnehmer. Dadurch müssen sich immer mehr junge Männer im Kupfergürtel oder in Südafrika verdingen. An Flüssen und Feuchtgebieten findet Subsistenzfischerei statt.