Viktoriafälle

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Viktoriafälle

„Balsam für die Seele, Gift für die Kamera“

Erst die staubfeine Gischt der Fälle schafft den dichten Regenwald, der die Schlucht nach Westen und Süden flankiert. Im Gewirr von Ebenholz, Mahagoni, Wildfeigen, Lianen und bunten Blüten stöbert man hie und da äsende Antilopen auf. Farne, Moose und Orchideen gedeihen besonders zur Regenzeit. Dann gehört das Reich unterm Regenbogen den Insekten, Nektarvögeln und Helmturakos. Durch diesen Wald windet sich ein Netzwerk herrlicher Pfade zu verschiedenen Aussichtspunkten.

Mit dieser Aussicht vergißt man in Windeseile die Kalamitäten des Treibens im Ort. Von West nach Ost sind Teufelskatarakt, Haupt-, Hufeisen-, Regenbogenfälle und östlicher Katarakt in ihrer ganzen Schönheit zu sehen. Zum dramatischen Cataract Viewpoint am westlichen Ende der Klippen gelangt man über eine steile Steiltreppe. Danach fragt niemand mehr, warum die ersten Bantustämme das Naturwunder Mosi-oa-Tunya nannten, “Der Rauch der donnert”. Für Nervenkitzel bürgt der Danger Point an der engsten Stelle nach den Fällen: Moosbedecktes Gestein, schlüpfrige Terrassen und kein Zaun vor dem 100 m tiefen Schlund. Um die Ecke hat man den besten Blick auf die Sambesibrücke.

Die Viktoriafälle machen jeden, der sie aus der Nähe betrachten will, gründlich naß - Balsam für die Seele, Gift für die Kamera. Packen Sie sie ebenso wasserdicht weg wie Wertsachen. Bedenken Sie bei der Wahl der Kleidung, dass Sie anschließend klatschnaß in die Öffentlichkeit zurückkehren.

Auf dem Pfad flußaufwärts vom Livingstone-Denkmal (der schottische Doktor sah und besang als erster Weißer die Fälle) bis zum Big Tree stößt man allenthalben auf Wildtiere. Der mächtige Baobab hat im Alter von 1500 Jahren stolze 20 m Leibesumfang zu bieten. Unterwegs ist mit Warzenschwein, Grüner Meerkatze und Buschbock zu rechnen, gelegentlich auch Elefant oder Büffel. Treten Sie nicht zu nah ans Ufer. Hippos und Kroks mögen keine Störenfriede.

Der gesamte Uferstreifen gehört zu den Nationalparks Victoria Falls (Simbabwe) bzw. Mosi-oa-Tunya (Sambia). Das Parktor versperrt kurz vor dem simbabwischen Zollamt den Livingstone Way. Gelegentlich sind die Toilettenhäuschen tagelang geschlossen - Wassermangel.