Venaco
Zwischen Corte und Vizzavona
Südlich von Corte scheinen sich die Berge in den blauen Himmel zu schwingen. Die N 193, Korsika von Bastia nach Ajaccio querend, durchmißt malerische Hochgebirgsdörfer wie Venaco und Vivario, verläuft durch den Wald von Vizzavona und windet sich schließlich im Schatten der Laricio-Kiefern hinauf bis zum Col de Vizzavona (1.163 m), gewissermaßen das naturgeographische wie kulturelle Verbindungsstück zwischen den beiden korsischen Departments Haute Corse (Bastia) und Corse du Sud (Ajaccio). Die steilen Gipfel ragen über 2.000 m empor; einige tragen lateinamerikanische Namen wie aus einem Abenteuerroman, Monte d´Oro (2.389 m) oder Monte Renoso (2.352 m) etwa. Da lacht des Wanderers Herz, zumal die Gegend sich vorzüglich für Abenteuertouren auf Schusters Rappen eignet.
Der berühmte GR 20 verläuft auf jener Gratlinie, die auch die natürliche Wasserscheide markiert. Bei Schönwetter stellt uns die Strecke vor keinerlei Probleme; wenn´s aber hagelt und stürmt, sollte man unbedingt einen Unterstand aufsuchen: Gewitter und Unwetter toben sich hier oben nach Herzenslust aus. Bei dieser Gelegenheit können wir dann zusehen, wie die Wasserströme entweder zur West- oder zur Ostküste herabrauschen, womit bewiesen wäre, dass es sich hier um die natürliche Wasserscheide zwischen West- und Ostkorsika handelt.
Probieren, wie frisches Quellwasser schmeckt; es ist fast überall trinkbar.
Venaco (20231)
Am Fuß des Monte Cardu (2.453 m) kleben die Häuser Venacos am Fels und beherrschen die weite Landschaft des Tavignano-Tals, durch das der Wildbach rauscht. Das Land der Schäfer und Jäger ist weithin für seine Forellen und seinen Ziegenkäse bekannt. Die zahlreichen Terrassen, Getreidefelder (Aghje), Heuschober (Pagliaghji), Kastanien- und Ölmühlen verleihen der Landschaft ihr charakteristisches Gepräge und machen begreiflich, wovon die Menschen hier vormals lebten.