Tengenenge
Tengenenge
128 km nördlich von Harare, schwer zu finden. Ein zutiefst afrikanisches Kunsterlebnis, zu dem es vom Kap bis Kairo keine Parallele gibt. Die Künstler- und Bildhauergemeinde Tengenenge, der Anfang vom Anfang, hat durch viele Ausstellungen Weltruhm erlangt. Kaum ein TV-Sender oder Magazin berichtete noch nicht über dieses einzigartige Projekt. Obwohl es sich tief im Busch hinter den Hügeln von Umvukwe versteckt, können die Besucherzahlen fast mit Great Zimbabwe und Matobos mithalten.
Tengenenge, Tel. 058 / 1223, Box 169, Mvurwi, täglich bis Sonnenuntergang zu besichtigen. Kost und Logis auf der Farm möglich, aber teuer. Zelten im Busch erlaubt, Proviant mitbringen.
Bus von Mbare Musika nach Guruve, vorbei an der Tengenenge-Abzweigung. Pro Woche mindestens drei Mfgs von/nach Harare, mit Künstlern oder ihren Angehörigen. Mit eigenem Fahrzeug: Über Mazowe nach Mvurwi, weiter Richtung Guruve, 34 km später nach rechts. Nach 13 km auf einspurig geteerter Straße ist Tengenenge links ausgeschildert und wird nach weiteren 5 km glücklich erreicht.
Stonegate Safaris, Tel. / Fax 04 / 883 002, beginnt seine Tengenengetour täglich 8.30h ab Harare. 1½ Std-Fahrt, zurück 17h, mit Mittagsbüffet und Getränken. Führung auch in deutsch.
Tengenenge: Die Galerie im Busch
1965 verwirklichte Tom Blomefield seine Vision eines großartigen künstlerischen Happenings mit der Gründung Tengenenges. Heute sind auf der Anlage über 17.000 Arbeiten zu bewundern, und sie trägt sich nur durch Verkaufserlöse und Mäzene. Schon bei der Ankunft wird man fast erschlagen vom Anblick dieser vielen Skulpturen auf steinernen oder hölzernen Sockeln. Besucher dürfen Bildhauern bei der Arbeit über die Schulter gucken und sich mit ihnen unterhalten.
Der Kauf eines ihrer Werke könnte sich bald als Wertanlage herausstellen. Simbabwes Steinskulpturen sind berühmt und begehrt. Zu Beginn der 90er Jahre ergab eine Umfrage unter Galeristen, dass sie zur internationalen Top Ten der Bildhauer sieben Künstler aus Simbabwe zählen. Teils ist das ihrem Material zu verdanken, teils der spirituellen Kraft ihrer Werke. Den Künstlern steht eine Vielfalt von Natursteinen zur Verfügung. Die meisten greifen zum sehr harten Schwarzen Serpentin, doch auch Steatit, Opal und Granit kommen nicht zu kurz. Die zumeist abstrakten Motive spiegeln menschliche oder tierische Formen wider.
Von Tengenenge nahm der Siegeszug der Steinskulptur seinen Ausgang. Eines seiner Geheimnisse ist, dass die Künstler, die in dieser Kommune leben und arbeiten, aus allen Landesteilen stammen und mit Bedacht ausgewählt wurden. Einige der bekanntesten Bildhauer Simbabwes haben ihre Wurzeln in Tengenenge, darunter Fanizani Akuda, Bernard Matemera, Henry Munyaradzi und Alice Musarara.
Viele Künstler leben hier, teils mit ihrer ganzen Familie, während andere ihre Ateliers in Harare oder Bulawayo aufgeschlagen haben. Jeder brachte Eigenheiten und Motive seiner Heimat mit, und nach einer Weile unterscheidet selbst das ungeübte Auge pure Shonawerke von Crossover. Hinter den Darstellungen sind uralte Mythen und die Magie des Busches zu erahnen. Niemanden lassen Reinheit und Kunstfertigkeit der Arbeiten, aber auch Witz und Einfallsreichtum ihrer Schöpfer unberührt.