Matusadon
Matusadona-Nationalpark
In Hochglanzbroschüren über Simbabwe tauchen früher oder später eigenartige Bilder von Baumleichen teils in, teils an einem See auf. Wohlan, das ist die Küstenlinie von Matusadona, das sich als Nationalpark über 1407 qkm vom Karibaufer über die Hügelkette Matuzviadonha ins Hinterland erstreckt.
Allerdings ist nur der schmale Seestreifen zugänglich und mit Edellodges gepflastert. Die Tierwelt stört sich nicht weiter am Anblick toter Bäume, die dem Stausee zum Opfer fielen. Zwischen den Flüssen Ume und Sanyati, den Parkgrenzen nach Westen bzw. Osten, tritt alles auf, was Rang oder Horn hat. Genau genommen ließen sich die allermeisten der vom Stausee vertriebenen Tiere in der Uferebene von Matusadona nieder, weil ihr geliebtes Torpedogras (Panicum repens) hier besonders gut gedeiht.
Rhinos: Matusadona besaß einst die größte Population schwarzer Nashörner im Lande. Heute sind hornlose Schädel wie ausgeblichene Grabsteine an der Piste nach Chete aufgereiht. Welch traurige Erinnerung an die Wilderer, die sich in den 80er Jahren ihren Weg zum schnellen Geld freischossen. Und welch trauriges Ende für die Tiere, die zuvor mit der Operation Noah vor dem steigenden See gerettet worden waren. Inzwischen zählt Matusadona zur höchsten Rhino-Schutzzone. Polizei, Armee und Parkranger sorgen dafür, dass zumindest die letzten Nashörner unbehelligt bleiben.
Hin & weg
Fähre: Die überfüllte DDF-Nyaminyami stellt einen kräftigen Kontrast zu den sorgfältig auf Luxus bedachten Lodges dar. Von Kariba über Tashinga/Bumi Hills nach Chalala Di, zurück Mi. Da man ohne Führer nicht durch Matusadona wandern darf, bleibt der Aktionsradius für Besucher ohne Fahrzeug auf die Camps und ihre Pirschfahrten beschränkt.
Ein Teil des Reizes von Matusadona ist seine Unzugänglichkeit. Wenn man von Charterflügen und Motorbooten absieht, bleibt nur eine dürftige Piste. 150 km westlich von Karoi zweigt sie von der Busstrecke Kariba - Karoi - Binga nach Siakobvu (ausgeschildert). In diesem Örtchen hält man zwischen Ministry of Works und Peters Bottlestore nach einer Staubpiste (nicht beschildert) Ausschau. Nach 10 km erreicht sie das Nationalparkstor am Chifudzefluß; hier Parkgebühr. Eine Überquerung des Ume zur Regenzeit erfordert Können und Glück, seit die Eisenbrücke weggespült wurde. Ganzjährig ist 4WD für die restlichen 72 km vom Parktor bis zur Parkverwaltung im Tashinga Camp ratsam.
Übernachten & Essen - Staatlich
Die Nationalparkbehörde betreibt zwei Campingplätze in Matusadona. Zu Tashinga an der breiten Mündung des Ume gehören auch Parkverwaltung, Landebahn und feste Schutzhütten; Brennholz zu kaufen, Campingausrüstung zu mieten. Sanyati West, 5 km westlich der Sanyatimündung in der Hydro Bay, besteht aus sechs Zeltplätzen, Braai, Sanitärblock und Wäschetrog.
Exklusiver geben sich die Camps Ume und Mbalabala, die sich mit Tashinga eine Halbinsel teilen, sowie Muuye am Elephant Point östlich von Tashinga. Jedes dieser Lager verfügt nur über zwölf Betten, die sich auf je zwei Familieneinheiten mit Bad verteilen. Jeweils mit Gemeinschaftsküche, Gaslicht, Holzofen, ohne Strom. Bringen Sie Taschenlampen, Kerzen und Streichhölzer mit. Diese drei Camps werden nur wochenweise an Selbstversorger vermietet. Noch kleiner ist Changachirere, dessen zehn Betten am Ufer gegenüber von Spurwing Island auf feste Gruppen warten. Reservieren beim Central Booking Office in Harare. In allen Camps gelten dieselben Preise.