Geschichte
Von Römern, Bräuten und Revolutionen
Es war einmal in Porto
Am Douroufer gründeten die Römer zwei Städte: Portus und Cale. Diese Ortsnamen verschmolzen später zum Herzogtum Portucalense. Als Heinrich von Burgund die Tochter des Königs von Kastilien ehelichte, brachte diese das Herzogtum als Brautgabe mit. Das später im Laufe der Reconquista daraus entstehende Königreich nannte sich folgerichtig Portugal.
Porto besitzt den Ruf, eine freiheitsliebende Stadt zu sein, denn sie wehrte sich immer tapfer gegen Eroberer und Unterdrücker aller Art, auch gegen die Mauren. Im 18. Jh. lehnten sich die Winzer dann gegen die Lissaboner Zentralgewalt auf, 1809 die Portuenser gegen die Franzosen, 1820 gegen die Engländer, 1829 gegen den königlichen Absolutismus. Die republikanische Aufruhr begann 1891 in Porto. Heute, wo Resignation Lissabon befällt und die Nelkenrevolution weit scheint, weigert sich Porto, politischer Nostalgie zu huldigen und strahlt stattdessen einen unbändigen Willen und Eifer aus.
Ein Anekdötchen: die Bewohner Portos werden »Tripeiros« genannt. Während der Entdeckungen im 15. Jh. mußte die Bevölkerung ihre ganzen Fleischvorräte für die Schiffe zur Verfügung stellen. So blieben den Bewohnern Portos lange Zeit nur die Kaldaunen, die »tripas«.