Das Café
Kulinarisches in Portugal
Kaffee im Café
Cafés stehen im Mittelpunkt des portugiesischen Lebens, selbst im winzigsten Nest findet man sie in hoher Anzahl. Kaum ein Portugiese, der sich nicht mindestens einmal täglich im Café aufhält, um hier bei seiner bica, dem kleinen schwarzen Kaffee, nach einer schweren Mahlzeit wieder zu Kräften zu kommen. Aber eigentlich existiert gar keine Tageszeit, zu der man nicht ins Café ginge, ob zum Frühstück oder auf eine kleine Bica zwischendurch. Das Café stellt in der sonst so hierarchischen portugiesischen Gesellschaft einen Schmelztiegel aller Schichten dar, wo zeitungslesende älteren Herren, paukende Studenten, klatschsüchtige Damen ebenso anzutreffen sind wie Losverkäufer oder Schuhputzer.
Im Café wird auch politisiert und philosophiert, besonders in den bekannten Literatencafés Lissabons oder Coimbras. Dort treibt man sich vor allem herum, um gesehen zu werden, am besten mit einem Buch unter dem Arm, das dann unauffällig mit dem Titel nach oben auf dem Tisch plaziert wird, um zu demonstrieren, dass man den letzten Kundera wohl gelesen und die Postmodernismusdebatte nicht verschlafen hat.
Im Café spürt man das portugiesische Leben einfach hautnah.
Noch ein paar technische Hinweise zum Kaffee selbst, der in Portugal in den verschiedensten Ausführungen auftaucht.