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Vorsicht Langfinger!

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Portugal und seine Langfinger

Was tun vor und nach einem Diebstahl

Vorsicht Langfinger!

Auch Reisende in einem so sympathischen Land wie Portugal sind vor Langfingern nicht gefeit! Wir erzählen nichts Neues, wenn wir darauf hinweisen, unter keinen Umständen Wertsachen im Auto zurückzulassen (noch besser: die Benzinkutsche dort stehenlassen, wo sie am besten aufgehoben ist, nämlich in der heimischen Garage) - es sei denn, einer der Mitreisenden plaziert sich in Sichtweite und betätigt sich als menschliche Frühwarnanlage (Wie hieß dieser Film nochmal ...). Was aber nachts? Da bieten Autotüren den geschickten Handgriffen der Mitarbeiter von »Klau & Co. « kaum Widerstand. Auch im Gedränge auf den engen Lissaboner Bürgersteigen, vor einfahrenden U-Bahnen und an Bushaltestellen sah sich schon manch einer um seine Reisekasse erleichtert.

Was ist zu tun, wenn alle unsere guten Ratschläge nichts gefruchtet haben? Marschieren wir in einem solchen Fall schnurstracks zum nächsten Verkehrsamt, um dort eine in portugiesischer Sprache gehaltene Diebstahlanzeige auszufüllen. Ist das geschehen, besorgen wir uns in einer x-beliebigen Schreibwarenhandlung Wertmarken (selo fiscal) - in einer Schreibwarenhandlung, nicht am Postschalter! Damit ausgerüstet wenden wir uns an einen Polizeiposten der GNR jenes Bezirks, wo das Mißgeschick passiert ist. Wer genügend Sitzfleisch aufbringt und den kleinen Einblick in die portugiesische Bürokratie unter der Rubrik Landeskunde verbucht, wird schließlich ein amtliches Dokument in Händen halten, das er unter anderem seiner Versicherung im Heimatland unter die Nase halten kann. Einen halben Tag ist für diese Prozedur allerdings mindestens einzurechnen.

Wer nun ohne jede Barschaft dasteht - Personalausweis, Führerschein, Autopapiere, Ausweiskarten sind selbstverständlich auch weg! - und sich keinen Rat mehr weiß, der kann noch den Gang zur diplomatischen Vertretung seines Heimatlandes antreten, sollte sich von einem solchen Schritt allerdings keine Wunder versprechen: bevor die Angestellten dort auch nur einen müden Cent rausrücken (bzw. einen schlappen Schweizer Franken), fragen sie listig, ob nicht ein Angehöriger die geplünderte Reisekasse per postlagernder Postanweisung an die Hauptpost wieder etwas auffüllen könnte (Wie hieß nochmal der freundliche Kassenbeamte unserer Hausbank?). Immerhin rücken die Herrschaften ein Ersatzdokument für verlustig gegangene Ausweispapiere heraus, damit man nicht als Unperson in fremden Gefilden der bürokratischen Willkür ausgesetzt ist. Gut, dass wir noch daran gedacht hatten, von Ausweis, Führerschein usw. Kopien anzufertigen. So blöd sind die Ratschläge der alten Herrschaften zu Hause manchmal gar nicht ...