Manipulation
Ein neues Zeitalter beginnt, nach Aisaips Willen
Alle Dorfbewohner wollen medizinische Versorgung
Die Dorfbewohner können tatsächlich arbeiten
Ein neues Zeitalter sollte von nun an nach Aisaips Willen beginnen, übersetzt aus Tok Pisin etwa so: Bisher haben wir mit dem Mund geredet, der hat aber jetzt Schmerzen, ab jetzt werden der store, das salthouse, der Flugplatz, und die dispensary sprechen. Ungläubig sagte ich zu Michael: Ist das euer Ernst, ich soll Kranke vor der Tür stehenlassen, ohne ihnen zu helfen? Ja, das ist es im Prinzip, was Aisaip da durchgepaukt hat in seiner erbosten Suche nach einer Lösungsmöglichkeit, erklärte er mir. Und nicht nur das, du sollst auch kein Gemüse von den Dorfleuten kaufen, der store verkauft nichts mehr an sie, und der Cargo wird von den Schuljungen zur Station getragen. Ich hegte große Zweifel daran, dass Aisaip auch dieses Mal Recht behalten würde.
Am nächsten Morgen kam Aisaip schon vor zehn Uhr zu uns, grinste mich an, und meinte angelegentlich, er könne jetzt gut eine Tasse Kaffee brauchen. Mehr musste er nicht sagen, mir war auf Anhieb bei seinem Eintreffen klar gewesen, weshalb er gekommen war. Er kannte mich inzwischen gut genug, um zu wissen, welche Probleme ich damit haben würde, eventuell eintreffenden Patienten meine Hilfe zu verweigern. Von wegen eventuell eintreffende Patienten um zehn Uhr saßen die Dorfleute im Schatten der Bäume in Scharen, als hätte es das gestrige bung nie gegeben. Alles lief von da an nach Aisaips Plan, und mir wurde wieder einmal bewusst, wie gut dieser Mann seine Landsleute einzuschätzen wusste. Medizinische Versorgung mussten sich die Dorfleute nun von Orkap holen und ihn dafür bezahlen. Ich litt zwar darunter, meinem Helfersyndrom nicht frönen zu können, aber der Zweck heiligte die Mittel. Für das Tragen des Cargos wurden die größeren Schuljungen in Naturalien bezahlt. Und aus dem store wurde an die Stationsleute verkauft, aber nicht an die Dorfleute. Es dauerte vielleicht drei Wochen, und die Dorfleute erschienen eines Morgens auf der Station. Sie nahmen ihre Arbeit auf, als hätten sie nie etwas anderes getan.