Saskatchewan

Saskatchewan mit seinen unendlichen Feldern im Süden ist die Kornkammer Kanadas. Dürre macht erfinderisch: schon in den dreißiger Jahren entwickelten Agraringenieure das sogenannte Dryland farming, damit den Weizenbauern bei ausbleibendem Regen nicht wie damals der Ruin droht. Mit 651.900 km² (damit fast doppelt so groß wie das vereinigte Deutschland) und kaum über einer Millionen Einwohnern erfreut sich die Prärieprovinz einer blühenden Kali-, Öl- und Gasindustrie. Dass Saskatchewan einer der führenden Uranliefernaten auf dem Weltmarkt ist, sei gleichfalls nicht verschwiegen – wir verweisen in diesem Zusammenhang nur auf Uranium City am Athabasca Lake. Die heile Welt gibt´s eben nicht mal im hohen Norden Kanadas, der in den Fremdenverkehrsprospekten gebetsmühlenartig als „unberührt“ gepriesen wird. Wirtschaftlicher und z.T. Teil auch kultureller Mittelpunkt der Provinz ist übrigens nicht die Hauptstadt Regina, sondern die Universitätsstadt Saskatoon mit einigen Museen und Kunstgalerien.

Dieses Land der Flüsse, Wälder und Seen weist einige der schönsten Wasserläufe Kanadas auf, etwa den Saskatchewan River – der Name bedeutet in der Indianersprache „sanft fließender Fluâ€œß â€“ und den mächtigen Churchill-River, der sich seinen Weg quer durch den präkambrischen Kanadischen Schild zur Hudson Bay bahnt und so Naturlandschaften geformt hat, die auch ausgefuchste Kanuten vor schwere Aufgaben stellt.

Wo man in dieser Provinz auch langkommt, in allen Dörfern und Städten ragen statt Kirchtürmen Dutzende Getreidesilos (grain elevators) am Wegrand als Wahrzeichen in den Himmel. In der schier unendlichen Ebene ist das Auge dankbar für jeden Orientierungspunkt. Unterkunft auf einer Ranch oder einem Bauernhof bietet sich überall, wobei es jedem überlassen bleibt, ob er nur sein Wohnmobil abstellen, Quartier in einer Blockhütte beziehen, sein Zelt aufschlagen oder bei Vollpension im Farmgebäude selbst logieren möchte. Auskünfte erteilt:
Saskatchewan Vaction Farms: Beatrice Magee, P.O. Box 654, Gull Lake, Saskatchewan, S0N 1A0, Tel. 306/672-3970.

Die Einwohner Saskatchewans, von denen viele von Einwanderern aus Westeuropa, Rußland oder Skandinavien abstammen, die zu Beginn des Jahrhunderts ins Land kamen, gelten als besonders gastfreundlich und halten noch vielerorts an ihrem Brauchtum, wie es sich in Folklore und Kostümen manifestiert, fest.

“Naturlaub“ in Saskatchewan

Wer naturverbundene Aktivitäten abseits der Touristenströme genießen möchte, den laden eine Reihe von Provinz- und Nationalparks im Norden Saskatchewans zum Verweilen ein: undurchdringliche Wälder, glasklare Seen – die bedrohlich niedrigen pH-Werte übersieht man gerne – und Wasserläufe mit Badestränden rund um den Lac La Ronge, den Meadow Lake, den Prince-Albert-Park oder den Nipawin-Park. Unter fachkundigere Führung kanadischer Wildhüter lassen sich Elche, Bären, Biber, Wolfsrudel und Büffelherden, aber auch Reiher, verschiedene Gans- und Entenarten, Pelikane und die kanadischen Loons beobachten. Und in Anglerkreisen ist der Fischreichtum Saskatchewans schon lange kein Geheimnis mehr.