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Gotthardgipfel

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Vaterland

Grimmige Kälte

Den 13. Nov., oben auf dem Gipfel des Gotthards bei den Kapuzinern – Morgens um Zehn

Endlich sind wir auf dem Gipfel unserer Reise glücklich angelangt! Hier, ist´s beschlossen, wollen wir stille stehen und uns wieder nach dem Vaterlande zuwenden.

Ich komme mir sehr wunderbar hier oben vor; wo ich mich vor vier Jahren mit ganz andern Sorgen, Gesinnungen, Planen und Hoffnungen, in einer andern Jahrszeit, einige Tage aufhielt, und mein künftiges Schicksal unvorahnend durch ein ich weiß nicht, was bewegt Italien den Rücken zukehrte und meiner jetzigen Bestimmung unwissend entgegen ging. Ich erkannte das Haus nicht wieder. Vor einiger Zeit ist es durch eine Schneelauwine stark beschädigt worden; die Patres haben diese Gelegenheit ergriffen, und eine Beisteuer im Lande eingesammelt, um ihre Wohnung zu erweitern und bequemer zu machen. Beide Patres, die hier oben wohnen, sind nicht zu Hause, doch, wie ich höre, noch eben dieselben die ich vor vier Jahren antraf. Pater Seraphim, der schon dreizehn Jahre auf diesem Posten aushält, ist gegenwärtig in Mailand, den andern erwarten sie noch heute von Airolo herauf. In dieser reinen Luft ist eine ganz grimmige Kälte. Sobald wir gegessen haben, will ich weiter fortfahren, denn vor die Thüre, merk´ ich schon, werden wir nicht viel kommen.

Nach Tische.

Es wird immer kälter, man mag gar nicht von dem Ofen weg. Ja es ist die größte Lust sich oben drauf zu setzen, welches in diesen Gegenden, wo die Öfen von steinernen Platten zusammen gesetzt sind, gar wohl angeht. Zuvörderst also wollen wir an den Abschied von Realp und unsern Weg hieher. Noch gestern Abend, ehe wir zu Bette gingen, führte uns der Pater in sein Schlafzimmer, wo alles auf einen sehr kleinen Platz zusammen gestellt war. Sein Bett, das aus einem Strohsack und einer wollenen Decke bestund, schien uns, die wir uns an ein gleiches Lager gewöhnt, nichts Verdienstliches zu haben. Er (Anmerkung: hier fehlt was).

Zufriedenheit, seinen Bücherschrank und andere Dinge. Wir lobten ihm alles und schieden sehr zufrieden von einander, um zu Bette zu gehen. Bei der Einrichtung des Zimmers hatte man, um zwei Betten an Eine Wand anzubringen, beide kleiner als gehörig gemacht. Diese Unbequemlichkeit hielt mich vom Schlaf ab, bis ich mir durch zusammengestellte Stühle zu helfen suchte. Erst heute früh bei hellem Tage erwachten wir wieder und gingen hinunter, da wir denn durchaus vergnügte und freundliche Gesichter antrafen. Unsere Führer, im Begriff den lieblichen gestrigen Weg wieder zurück zu machen, schienen es als Epoche anzusehn und als Geschichte, mit der sie sich in der Folge gegen andere Fremde was zu Gute thun könnten; und da sie gut bezahlt wurden, schien bei ihnen der Begriff von Abenteuer vollkommen zu werden. *