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Ankunft

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Ein artig´ Hotel mit Kamin

Wie bloß weiter? Furkapaß oder Simplonpaß?

Gegen Abend ward der Himmel außerordentlich schön. Als wir uns Brieg näherten, trafen die Wolken fast zu gleicher Zeit mit uns ein; doch mußten sie, weil die Sonne untergegangen war und ihnen nunmehr ein packender Morgenwind entgegen kam, stille stehen, und machten von einem Berge zum andern einen großen halben Mond über das Thal. Sie waren von der kalten Luft zur Consistenz gebracht und hatten, da wo sich ihr Saum gegen den blauen Himmel zeichnete, schöne leichte und muntere Formen. Man sah dass sie Schnee enthielten, doch scheint uns die frische Luft zu verheißen, dass diese Nacht nicht viel fallen soll. Wir haben ein ganz artiges Wirthshaus und, was uns zu großem Vergnügen dient, in einer geräumigen Stube ein Kamin angetroffen; wir sitzen am Feuer und machen Rathschläge wegen unserer weiteren Reise. Hier in Brieg geht die gewöhnliche Straße über den Simplon nach Italien; wenn wir also unsern Gedanken, über die Furka auf den Gotthard zu gehen, aufgeben wollten, so gingen wir mit gemietheten Pferden und Maulthieren auf Domo d´ossola, Margozzo, führen den Lago maggiore hinaufwärts, dann auf Bellinzona und so weiter den Gotthard hinauf, über Airolo zu den Kapuzinern.

Dieser Weg ist den ganzen Winter über gebahnt und mit Pferden bequem zu machen, doch scheint er unserer Vorstellung, da er in unserm Plane nicht war und uns fünf Tage später als unsern Freund nach Luzern führen würde, nicht reizend. Wir wünschen vielmehr das Wallis bis an sein oberes Ende zu sehen, dahin wir morgen Abend kommen werden; und wenn das Glück gut ist, so sitzen wir übermorgen um diese Zeit in Realp in dem Ursner Thal, welches auf dem Gotthard nahe bei dessen höchstem Gipfel ist. Sollten wir nicht über die Furka kommen, so bleibt uns immer der Weg hierher unverschlossen, und wir werden alsdann das aus Noth ergreifen, was wir aus Wahl nicht gerne thun. Sie können sich vorstellen, dass ich hier schon wieder die Leute examiniret habe, ob sie glauben, dass die Passage über die Furka offen ist; denn das ist der Gedanke mit dem ich aufstehe, schlafen gehe, mit dem ich den ganzen Tag über beschäftigt bin. Bisher war es einem Marsch zu vergleichen, den man gegen einen Feind richtet, und nun ist´s, als wenn man sich dem Flecke nähert, wo er sich verschanzt hat und man sich mit ihm herumschlagen muß. Außer unserm Maulthier sind zwei Pferde auf morgen früh bestellt.