Die Stadt, die das Atmen vergaß

Body: 

Die Stadt, die das Atmen vergaß

Langsam anschwellendes Horrorszenario in Neufundland


cover

Die Stadt, die das Atmen vergaß | Blessing Verlag | 569 Seiten | 21,95 Euro | von Kenneth J. Harvey

Joseph Blackwood und seine Tochter Robin wollen drei Wochen Sommerurlaub in Bareneed, Neufundland verbringen, um nach der Trennung von Frau und Mutter endlich mal wieder etwas Zeit für einander zu haben. Doch die Menschen, die sie an diesem einst so lebhaften und warmherzigen Ort antreffen, sind seltsam depressiv oder gar aggressiv. Als sie auch noch in tiefes Schweigen verfallen, und schließlich scheinbar vergessen zu Atmen, ist klar, dass etwas Grausames passiert.

Dass etwas Unheimliches vor sich geht, bemerkt Joseph, der noch immer unter der Trennung von seiner Frau leidet, kaum. Die Menschen, die reihenweise tot umfallen nimmt er nicht wahr, und auch nicht, dass die Spielgefährtin seiner Tochter der Geist eines ertränkten Mädchens ist. Erst als Robin und er eine außergewöhnlich hässliche Groppe aus dem Meer angeln, schwant Joseph übles: zumal seltsame Flüssigkeit aus dem Maul des Fisches fließt und der Kopf einer Porzellan-Puppe aus seinem Kiefer dringt. Nun endlich wacht Joseph aus seinem Dämmerzustand auf ...

Der Roman, der so harmlos beginnt und den Leser immer weiter in sein Horrorszenario hineinzieht, erinnert mitunter an einen Stephen King. Anders als dieser erzählt Harvey jedoch keine grauenhafte Märchengeschichte, sondern versucht das Geschehene so real wie möglich zu gestalten. Eingebettet in diese Horrorumgebung ist die leise Kritik an dem Verlust neufundländischer Traditionen und Werte. ein Buch, das langsam und unscheinbar beginnt und einen irgendwann nicht mehr loslässt.

MM

Die Stadt, die das Atmen vergaß - Hier bestellen!

Reisen und Geld verdienen