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Coimbra

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Coimbra (Vorwahl: 039)

Eine der ältesten Unis Europas – ruhelose Studentenstadt

An ihren Berg geschmiegt, scheint diese Stadt niemals etwas anderes als den friedlichen Rhythmus des akademischen Jahres erlebt zu haben. Sie ist in der Tat eine der ältesten Universitäten Europas, zusammen mit der Sorbonne in Paris und den Universitäten in Salamanca, Bologna und Oxford. Viele Studenten wohnen in sogenannten Repúblicas, einer Art WG, die ein Haus im Kollektiv verwaltet. Die Universität genießt den Ruf, eine Bastion des Humanismus´ zu sein. Dennoch sollte später einer ihrer Herren Professoren, von strengem Aussehen und ebensolchen Sitten, das Land mit einer eisernen Hand regieren: António Oliveira de Salazar. Schließlich ist Coimbra, das »lusitanische Athen«, noch für seine reiche musikalische Tradition berühmt: Coimbra besitzt seinen eigenen Fado, der selbstredend wesentlich intellektueller und authentischer als der des Bairro Alto daherkommt, der nur noch vom Fremdenverkehr lebt.

Vom 1. bis zum 15. Mai große Studentenfete, die Queima das Fitas. Die Stadt erinnert sich ihrer alten studentischen Traditionen. Man erlebt ein unvergleichliches Schauspiel von Fados, Umzügen und der Verbrennung der verschiedenfarbigen Bänder der einzelnen Fakultäten. Tagelanges Delirium, unbeschreibliche Atmosphäre!

Diese zu romantischen Spaziergängen einladende Stadt mit ihren verwinkelten Gassen und zahlreichen Sehenswürdigkeiten schließt man rasch ins Herz.

Beste Reisezeit für Coimbra ist das Frühjahr, vor allem der Monat Mai (s. oben), da die Stadt dann ihren ganzen Zauber entfaltet, der vor allem vom aktiven Studentenleben in und um die Cafés lebt. Meiden sollte man Coimbra dagegen in der Zeit von Juli bis Oktober. Es ist dann nicht nur unerträglich heiß, sondern auch all das, was Coimbra eigentlich ausmacht, die Studenten nämlich, haben in diesem Zeitraum Coimbra verlassen, um sich irgendwo bei den Eltern oder am Strand von den Studienstrapazen zu erholen. Coimbra gleicht dann einer Geisterstadt. Nur Touristen schleichen noch in der schrecklichen Hitze umher und wundern sich, wo denn die Studenten abgeblieben sind und warum manche Cafés so öde aussehen oder sogar ihre Pforten geschlossen halten.