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Quartier Latin

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Abschied der Künstler und Studenten

Stadtviertel für Wohlhabende statt arme Intellektuelle

Noch immer das alte Flair? Zu hohe Preise für Freidenker

Einst tummelten sich Studenten und Künstler auf den Straßen, in Wohnungen und Cafés des Pariser "Quartier Latin". Ihnen verdankt es seinen weltweiten Ruf als Viertel für Freigeister, für Intellektuelle, für Künstler und Studenten. Letztere besuchten die dortige Universität Sorbonne, die zweitälteste in Europa. Das tun sie freilich immer noch - doch inzwischen führt sie der Weg zur Universität nicht mehr nur durch ein paar Straßen sondern um einiges weiter.

Künstler, Philosophen, Freidenker wird man im Latin kaum mehr finden. Stattdessen zogen Wohlhabende ein, die offenbar das Flair eines Künstler- und Studentenviertels erleben wollten. Doch ob sie dort gefunden haben, weshalb sie herzogen?

Von außen mag das Viertel erscheinen wie immer, mit engen Gassen, schmalen Bürgersteigen, bunten Markttischen in der Rue de Buci, Cafés, Bistros, dichtem Gedränge auf den Straßen … Doch hinter den Mauern verbergen sich Wohnungen, die nicht so recht ins "Viertel der Freigeister" passen. Wer kann sich als Student schon eine Luxusbude leisten, wer ein Zimmer für achthundert Euro im Monat? Viele der Wohnungsbesitzer nutzen ihr neu erworbenes Zuhause als Zweitwohnung.

Somit wanderten die "Freidenker" gezwungenermaßen aus. Die Galerien der Künstler befinden sich allerdings noch immer vor Ort.