18. Arr. Dekoration
Riesenangebot
Engel, Engel, Engel
18. Arr. Dekoration
Aux Sacrés Coupons, 4bis, rue d´Orsel, T. 0142 64 69 96, Mo.-Sa. 9.30-19 Uhr, Metro Anvers. Weitere Adressen: Arc en Ciel Déco, 33, rue Réaumur, 2. Arr.; Arc en Ciel Déco 7, rue Sevest; Bôite à Rideaux 10, rue de Steinkerque beide auch 18. Arr.
Die Gegend wimmelt nur so von Stoffläden. Auch wenn man mit noch so festgefahrenen Ideen kommt, man wird fündig, denn es gibt einfach alles. Hat man noch keine Idee, um so besser, Anregungen gibt es genug. Im Nu ist die ganze Wohnung neu dekoriert, und aus einem 3 m Coupon (ab 9, 50 Euro) wird auch noch ein Kostümchen gezaubert.
Übrigens: tobt mal wieder der Malerkrieg auf der place du Tertre. Kommissar Alain Gibelin hat die Faxen dick und rückt den selbsternannten Toulouse-Lautrecs und Utrillons persönlich auf den Pelz. Die Situation ist nämlich so: auf dem begehrten Karee sind 280 Plätze lizensiert. Wer da die Pinsel schwingt, ist per Definition der Mairie »Künstler«, arbeitet zum Nutzen und zur Erhaltung des Rufs von Montmartre als typischem Pariser Bohèmeviertel. Wer aber die hingerissenen Touristen bis in die Seitenstraßen oder gar auf die Terrassen der Kneipen verfolgt ist »eine Schmeissfliege« und muss weg. Dem entzieht man hartherzig die bescheidene Lebensgrundlage (dazu munkelt man, in der Hochsaison gehe so ein fliegender Artist am Tag mit bis zu 1500 Euro nach Hause). Der geschilderte Krieg ist in den letzten 30 Jahren immer wieder aufgelodert und wieder abgeebbt. Aber diesmal ist es den »freien« Künstlern sehr ernst: sie haben zu 60 Mann/Frau eine Petition an die Liga der Menschenrechte formuliert und hoffen, dass diese in ihrem Namen Klage führen wird. Es geht schließlich um nichts Geringeres als: Berufsverbot und Diskriminierung.
La Boutique des Anges, 2, rue Yvonne-Le-Tac, T. 0142 57 74 38, Di.-Sa. 10.30-18.30 Uhr, So. 14-18 Uhr, Metro Abbesses
Engel, Engel, Engel, man glaubt sich schon fast im Himmel. Sie treten auf Briefpapier, Vorhängen, Lampen, Broschen, Armreifen, Würfeln, ganz alleine, zu mehreren, schwebend, sitzend, liegend ach, überhaupt überall auf.
Dreyfus Déballage du Marché Saint-Pierre, 2, rue Charles-Nodier, T. 0146 06 92 25, www.marche-saint-pierre.fr, Mo. 13.30-18.30 Uhr, Di.-Sa. 10-18.30 Uhr, Metro Anvers
Was Tati für die Kleider darstellt, ist Dreyfus für Stoff: ein Riesenangebot, aus dem es die Rosinen zu picken gilt. Im Erdgeschoß braucht man sich garnicht erst aufzuhalten. Hier findet man nur im Dezember günstige Seidentücher mit ganz bekannten Namen, ansonsten meist Ramsch. Im ersten Stock dann Wolliges. Der zweite Stock liegt voller weicher, fließender Stoffe, wie Seide, Jersey, Samt. Der dritte Stock bietet eine Riesenauswahl an Dekostoffen von Voile bis Wolle. Im vierten Stock "Blanc", also Bett- und Handtücher u.ä. Unbegrenzte Auswahl. Über mangelnden Ansturm von Käufern läßt´s sich nicht klagen. Aber nicht verzagen! Gleich nach Öffnung kann man eine Stunde lang noch alles mit Muße wahrnehmen. Danach sollte man den Einkauf hier beendet haben.
Maissa, 3, rue Charles-Nodier, T. 0142 62 33 27, Mo. 13-18.45 Uhr, Di.-Sa. 10-18.45 Uhr, Metro Anvers. Weiter Adresse: Du côté de chez vous 11, rue d`Orsel, auch 18. Arr.
Dekoartikel und Stoffe im aktuellen Trend.
Orsel Garden, 26, rue d`Orsel, T. 0142 23 69 85, Mo.-Sa. 10-19 Uhr, Metro Anvers
Bei so sanften Preisen muß man sein Heim unbedingt gleich runderneuern. Gute Qualität.
Paris Tissus, 15, rue de Steinkerque, T. 0146 06 58 96, Mo. 10.30-19 Uhr, Di.-Sa. 9-19 Uhr, Metro Anvers
Herrliche Seide, Spitzen, man möchte am liebsten sofort ein Brautkleid in Auftrag geben. Aber auch Alltägliches: Chanelstoffe in den ausgefallensten Farbkombinationen, (ab 30 Euro/m) Flanell, Anzugstoffe, Kashmir, Goldlamé und Brokat.
Sotemo, 1, rue Charles-Nodier, T. 0142 54 96 34, Mo. 14-18 Uhr, Di.-Sa. 9.30-18 Uhr, Metro Anvers
Passementerie: Borten, Quasten, Bänder, handgefertigte Knöpfe und so allerlei zum Verzieren. Dekorateure und Theaterschneider/innen gehen ein und aus.
Tissus Reine, 3, place Saint-Pierre, T. 0146 06 02 31, www.tissus-reine.com, Mo. 14-18.30 Uhr, Di.-Fr. 10-18.30 Uhr, Sa. 9.30-18.45 Uhr, Metro Anvers
Wie bei Dreyfus sind auch hier vier Etagen mit Stoff vollgestopft. Bei Reine geht es allerdings geordneter zu. Alle Stoffe sind um einige Euro teurer. Im Erdgeschoß liegt der Akzent auf modischen Farben und Mustern. In den Kästen auf der Straße stapelt sich ganz Billiges, während innen Qualität vorherrscht. Auch hier Stoffe für alle Anlässe, modische Trends, Kurzwaren und Deko.
Tissus du Sacré-Coeur, 13, rue Steinkerque, T. 0142 64 86 78, Mo.-Sa. 9.30-18.30 Uhr, Metro Anvers
Hellau und Alaf, das ganze Jahr ist Karneval mit Tüll und Pailletten, Straß und Taft. Vor der Reise schon mal die nächst Kampagne planen, da fällt man dann zu Haus bestimmt auf.
Sidonis, 42, rue de Clignancourt, T. 0142 57 77 38, Mo. 14-19 Uhr, Di.-Sa. 10-19.15 Uhr, Metro Château-Rouge
Miniladen, der sich selbst als den hässlichsten von Paris bezeichnet, voller Accessoires. Schirme, Gürtel, Karwatten, Hüte, Handschuhe, Taschen, Schals und Tücher, oft bekannte Marken.
La Table Royale, 23, rue Vauvenargues, T. 0142 26 13 10, www.table-royale.com, Mo.-Sa. 10-13 u. 14-19 Uhr, Metro Guy-Môquet
Königliche Tafel zu bürgerlichen Preisen, das nenne ich Demokratie. Klassiker in Sachen Porzellan und Besteck zu 15-20% herabgesetzt.
Marché aux Puces de Saint Ouen - Flohmarkt, www.antikaparis.com, porte de Saint-Ouen bis porte de Clignancourt, Sa.-Mo. 7-18 Uhr, Metro Porte de Clignancourt oder Porte de Saint-Ouen
Wo einst jenseits der Stadtmauern ein lockeres Völkchen von Lumpenhändlern und Clochards mit mehr oder weniger zwielichtigen Zufallsfunden Handel trieb, entwickelte sich eine, nun schon mehr als hundert Jahre alte, kulturell wie wirtschaftlich bedeutende Institution: der größte Antiquitäten- und Trödelmarkt der Welt. Er schafft 13 000 direkte und indirekte Arbeitsplätze. Geschätzte 80% der umgeschlagenen Objekte wandern ins Ausland, zwei Drittel davon in die USA. Wenn der Flohmarkt nach Eiffelturm und Sacré-Coeur in der Gunst der Parisbesucher aus aller Welt an 3. Stelle steht, so sind es nicht nur diese 11 Millionen, die sich alljährlich durch das Labyrinth der engen Gassen drängen, die einen Umsatz von ca. 600 Millionen Euro hinterlassen. Das wahre Geschäft mit professionellen Händlern, Galeristen und Dekorateuren läuft donnerstags und freitags unter Kennern.
Der Staat hat das Areal 2001 gar zum architektonischen und städtebaulichen Erbe erhoben. Es erstreckt sich über 7 ha. Wer alle Wege ablaufen will, muß 11 km zurücklegen, kann bei 2500 Händlern nach Kostbarkeiten stöbern und sich in 20 Bistros laben. Wer nicht planlos streunen mag, wird den Guide des Puces am Informationsstand der Märkte Biron, Paul Bert und Vernaison zu schätzen wissen oder sich schon vor dem Besuch auf der appetitanregenden Homepage kundig machen. Grob umrissen teilt sich der Markt in zwei Teile: zur Porte de Clignancourt häufen sich auf den Tischen der meist nordafrikanischen Händler (700 !) Berge von Billig-Klamotten. Entlang der Rue des Rosiers erstrecken sich die Antquitäten- und Trödelmärkte.
Übrigens: Das dichte Nebeneinander von Hochwertig bzw. Teuer und Trödelhaft bzw. Erschwinglich bringt alle Gesellschaftsschichten dicht zueinander: Jung und Alt, jedermann und Star schlendert auf der Suche nach seinem persönlichen Flohmarktglück: Sharon Stone, Claudia Schiffer, Jack Lang, Jean-Paul Gauthier sind bekennende Puces Freaks. Als pittoreske Filmkulisse hat er schon manch einem Regisseur gedient. Diplomatisch geschicktes Feilchen ist durchaus erlaubt.
Marche Antica, klein und fein! Spezialisten der 20er, 30er, 40er Jahre des 20. Jh.
Marché Biron, www.marchebiron.fr, edelster Teil. Gehobene Antiquitäten. 200 Händler haben sich verpflichtet, keine Reproduktionen anzubieten. Klassische Möbel, gehobenes Kunsthandwerk, kostbares altes Glas.
Marché Cambon, nach einem Brand ganz neu konzipiert, geräumig, übersichtlich, wenige Anbieter. Kein Gedränge mehr Kunstgalerie Ambiente.
Marché Dauphine, attraktives Nebeneinander aus Schmuck, Gemälden und Keramik.
Marché Jules-Vallès, authentisch mehr vide grenier, wie die Franzosen sagen: Dachboden-Entrümplung. Schnäppchen verdächtig.
Marché Malassis, Teppiche, architektonische Objekte, Dekoratives.
Marché Malik, Paradies der Taschendiebe inmitten gebrauchter und neuer Klamotten. Frequentiertester Teil des Marktes, obwohl kein wirklicher Flohmarkt. Bei Jugendlichen sehr in.
Marché Paul-Bert, Unter freiem Himmel zwar, aber dennoch im gehobenen Preisbereich weil trendy: gehobenes Kunsthandwerk und Design.
Marché Serpette. neuster Teil in neuem Gebäude. Auf das 19. und 20. Jahrhundert spezialisiert. Überteuert.
Marché Vernaison, ältester Teil, mit verwinkelten Wegen. Atmosphärisch der einzige noch echte Floh-Markt. Möbel, alte Stoffe und Wäsche, Geschirr, Nippes, Volkskunst.