Bummeln wir durch die von der Mauer umgebene Altstadt. In der Rua do Comércio und der Rua Luís de Camoes, den geschäftigen Einkaufsstraßen, prangen oftmals Wappen an den Häusern. Malerische, abschüssige Gassen führen zum Largo da Sé hinunter, gesäumt von vornehmen Häusern mit eleganten schmiedeeisernen Balkonen.
Die Sé: riesige Fassade mit einem barockem Turm. Innen, ein Renaissancegewölbe und zahlreiche Gemälde der portugiesischen Schule. Die Sakristei ist völlig mit Azulejos ausgekleidet. Wer die Möglichkeit hat, einen Blick hineinzuwerfen, beachte das elegante Mobiliar.
Stadtmuseum: neben der Kathedrale, in einem ehemaligen Priesterseminar aus dem 18. Jh. Öffnungszeiten: 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17.30 Uhr, dienstags und feiertags geschlossen. Zahlreiche Kunstwerke, darunter eine »Nossa Senhora das Dores« aus dem 18. Jh. sowie eine barocke, von Engelchen umschwirrte Madonna. Außerdem: ein würdiger, mottenzerfressener Ignatius von Loyola, zwölf farbige Tonreliefs über das Leben Christi, ein Tabernakel aus Ebenholz und Silber, ein Kruzifix aus Elfenbein und Silber aus dem 17. Jh. sowie vier Elfenbeinreliefs aus dem 18. Jh. Ein bizarrer, dem Hl. Antonius gewidmeter Raum zeigt diesen in allen Formen der Volkskunst. Im ersten Stock, Möbel mit Schnitzereien aus dem 18. Jh.; im zweiten eine Sammlung alten Steinguts aus Estremoz und Coimbra.
Biegt man am Museumsausgang rechts in die Rua Sao Vicente ein, so erreicht man den Platz Cristóvao Falcao, an dem sich der Palast Abrancalhas erhebt, bekannnter unter dem Namen Palácio amarelo, gelber Palast. Ein wahres Fest kunstvoller, schmiedeeiserner Balkone. Zur Teppichmanufaktur gelangt man über die Rua da Figueira, die Rua Luís de Camoes und die Rua 5 de Outubro.
Die Teppichmanufaktur: Rua Gomes Fernandes 26, in einem ehemaligen Jesuitenkolleg. Für die Besichtigung begibt man sich in den ersten Stock. Besichtigungszeiten: von 9.30 bis 11.30 Uhr und von 14.30 bis 17 Uhr, außer samstags, sonn- und feiertags. Normalerweise finden um 10 und 16 Uhr Führungen statt, was man sich aber nochmals im Verkehrsamt bestätigen lassen sollte. Seit zwei Jahrhunderten werden in Portalegre Teppiche höchster Güte gewoben.
Museu José Régio: Avenida Poeta José Régio. Neben der Praça da República und der Jugendherberge. Führungen: 10-12 h und 14-17 h, außer montags und feiertags. Ausschließlich etwas für Kruzifixliebhaber. Der mystisch veranlagte Dichter hat zahlreiche Kreuze aus allen Jahrhunderten zusammengeschleppt. Ansonsten einige Möbel und Kunstgegenstände.
Wer vorm Militär nicht bang ist und noch nicht genug hat von Kirchen, Azulejos, Marmorgrabplatten, Kreuzgängen und Kapitelsälen, wird das Kloster Sao Bernardo unterhalb des Parks Miguel Bombarda besuchen. Heute beherbergt es eine Kaserne. Neugierige bitten einen Wachsoldaten freundlich um die Erlaubnis, die Kirche besuchen zu dürfen. Vom Vorplatz erblickt man das wunderbare Portal aus Estremoz-Marmor.