Mértola; (Vorwahl: 086)
Kirche, Burg und Moschee - multireligiös
Von Almodovar oder vom Süden kommend, überblickt man eine weite, leicht gewellte, weizenbestandene Ebene, und plötzlich wird das Auge von einer unerwarteten Erscheinung angezogen: es ist die auf einem vom Fluß Guadiana und seinem Zufluß Deira gebildeten Felsvorsprung liegende Stadt Mértola mit ihrer beeindruckenden, von den Arabern angelegten Burgfeste. Von ihrem Wachturm genießt man einen wundervollen Blick über das weiße Häusermeer der Stadt und das Umland. Sehenswert die Kirche mit dem von Fialen gekrönten Dach zu Füßen der Burg. Diese, am Standort einer ehemaligen Moschee errichtet, bewahrt als einzige im Lande noch Grundriß und Innenarchitektur der Moschee: elegante Bogenreihen und kapitellgekrönte Säulen. Die Apsis hinter dem Altar entspricht dem mirhab - der nach Mekka gerichteten Gebetsnische der Moschee - und einige Türen weisen bis heute noch Hufeisenform auf.
Fremdenverkehrsamt: mitten im Ort an der Hauptstraße. Wer sich für Archäologie interessiert, kann ein Treffen mit dem Lehrer Claudio Torres arrangieren, der ein Buch über Mértola verfaßt hat, an den Ausgrabungen teilnimmt und sich um die Aufbereitung der archäologischen Schätze der Stadt kümmert.
Essen und Unterkunft
Pensao Beira-Rio: Rua Dr. Afonso da Costa 18, Tel.: 62 340. Vom Fremdenverkehrsamt aus folgt man der Straße Richtung Beja bis zur Bank, dann rechts die Straße zum Guadiana hinunter. Preiswerte Einzel- und Doppelzimmer; die mit Blick über den Fluß sind besonders reizvoll. Das Bad teilt man sich mit den anderen Gästen. Es herrscht dennoch strahlende Sauberkeit. Obgleich die Hotelbesitzer keinerlei Fremdsprachen beherrschen, schaffen sie eine herzliche Atmosphäre, in der jeder sich gleich wohlfühlt. Sollte einmal ausgebucht sein, so wird die Inhaberin gerne helfen, ein Quartier zu finden.
Residencial San Remo: Avenida Aureliano Mira Fernandes, auf der Straße Richtung Beja bis zum Kreisverkehr, wo man in die äußerste, linke und baumbestandene Straße einbiegt. Preiswerte, moderne Unterkunft.
Restaurante Alengarve: Avenida Aureliano Mira Fernandes, Tel.: 62 210, gleich neben dem Residencial San Remo. Das Restaurant ist bei den Einheimischen höchst beliebt. Sein guter Ruf ist wohl vor allem wegen der ausgezeichneten Flußfische und regionalen Speisen gerechtfertigt. Geduldige Beratung durch die freundliche Bedienung. Preise ähnlich wie bei uns gewohnt.
Alsacrane: Rua dos Combattantes da Grange Guerra 9, Tel. 62681. Mitten in der Altstadt mit Blick auf den Fluß. Stilvolle Einrichtung und ausgezeichnete Speisen. Leser loben die Fisch-Tomatensuppe und die Wachteln und meinen, dieses Lokal sei allein schon einen Abstecher nach Mértola wert.
Sehenswert
Außer den Burgruinen und der Mesquita stellen drei kleinere Museen die verschiedenen Ausgrabungsobjekte aus: eines für islamische Funde (soll demnächst umziehen), eines für römische sowie eines für sakrale Kunst. Wegen einer Besichtigung wende man sich an das Fremdenverkehrsamt.
Radfahrer auf dem Wege nach Serpa werden wunderschöne Landschaften, den Übergang zwischen kargem Gelände und der typischen Alentejolandschaft mit sanften Hügeln und Olivenbäumen, durchqueren. Die wenig befahrene Strecke führt über Sao Domingos.