Moura
Moura (Vorwahl: 085)
Es riecht nach Natur und Erholung
Das Städtchen mit seinem Thermalbad schmiegt sich ringförmig um die maurische Burg. Am besten macht man sich zunächst auf den Weg in die Oberstadt.
Im weiten, üppig bepflanzten Park mit den tausend Düfte verströmenden Bäumen sprudeln die Thermalquellen. Die Terrasse unterhalb der Mauern beschert einen weiten Rundblick über die Olivenhaine. Das Plätschern der zahlreichen Quellen am Abend versetzt jeden in eine wirklich beschauliche Stimmung. Überreste eines hohen Bergfrieds. Unmittelbar nebenan die Kirche Sao Joao Baptista, geschmückt mit einem manuelinischen Portal und einem Loggiafenster. Innen bunte Azulejos aus dem 17. Jh. Man beachte auch die eigenartige Kanzel über der verzierten Marmorsäule. Gegenüber der Kirche plätschert ein verschnörkelter arabischer Brunnen.
Einen Spaziergang durch das maurische Viertel, eines der wenigen noch ganz erhaltenen dieser Art in Portugal, sollte man keinesfalls auslassen. Wie wär´s mit einem Besuch vielleicht am Abend, wenn sich das Quartier besonders belebt. Kunstvoll gestaltete Kamine krönen die niedrigen Häuser.
Nützliche Anschriften
Wo bleiben?
Richtung Evora durch den unberührten Alentejo
Über Póvoa, Amareleja, Mourao, Monsaraz lernt man das Land am unmittelbarsten kennen und schlägt gleichzeitig eine der schönsten Seiten des unbekannten Portugal auf. Wunderbar für eine unvergeßliche Fahrradtour geeignet. Dafür unterbricht man die Zugfahrt in Moura, um sie nach achtzig Kilometer sanften Strampelns in Reguengos hinter Evora wieder aufzunehmen.
Manchmal scheinen die Olivenhaine eine goldene Farbe anzunehmen, so wie die unendlichen, von einigen Bäumen durchsetzten Weizenfelder. Hier ist nichts eintönig: die Landschaft verändert sich dank der Steigungen und der zahlreichen launischen Eskapaden der Strecke. Die ganze Mythologie des Landlebens mit ihren Helden spielt sich vor unseren Augen ab: um ihre Genossenschaftsgebäude geduckte Dörfer, buntbemalte, von unermüdlichen Eseln gezogene Karren, die zerfurchten und sonnenverbrannten Gesichter der Landarbeiter.
Richtung Viano do Alentejo, Alcacer do Sal
Der Weg nach Alcacer ist wiederum bezaubernd schön und ohne große Mühe zu bewältigen. In Küstennähe weichen die Olivenhaine Pinien und Korkeichen auf hellem sandigen Boden und kündigen so das Meer an.
Nach der teils schläfrigen Stimmung der Alentejodörfer wirkt der am Berg im Schutz seines Kastells angesiedelte Ort mit seinen steilen Gäßchen sehr erfrischend, quirlig und freundlich. Augenscheinlich sind Arbeitslosigkeit und Landflucht junger Leute hier weniger ausgeprägt. Während der Brutzeit bis Juni ist die Burg mit ihrem Dutzend Storchennestern auf der Mauer nicht zu begehen. Weitere Nester liegen auf umliegenden Türmen und Fabrikschornsteinen. Nahrung findet Adebar im Rio Sado mit seinen Reisfeldern und alten Hebebrücken zu Füßen der Stadt. Das Ganze schafft eine besondere, fast unwirkliche Atmosphäre.