Mörön
Mörön
270 km nordöstlich von Tosontsengel, 350 km nordwestlich von Bulgan. Die grüne, im Sommer angenehm milde Stadt am Ufer des Delgermörön zählt 30.000 Einwohner. Für den Landweg von Ulaan Baatar sind zwei bis drei Tage einzuplanen, für den Flug zwei Stunden. Wegen der wechselnden Landschaften, die im Norden in vielem auch an die Alpen erinnern, lohnt sich der Landweg.
Übernachten & Essen
Mit einem großen Touristenansturm scheint Mörön in den nächsten Jahren noch nicht zu rechnen. Es gibt nur ein einziges Hotel und eine dürftige Notlösung.
Das Stadthotel, T. 2407, nördlich des Hauptplatzes bietet Zimmer, die man nach der Abreise bald wieder vergißt. Mit Bad, Toilette und erheblichen Leitungsproblemen. $$$
Neben der Tankstelle im Nordosten der Stadt gibt es einen großen Schlafsaal, der vor allem Lastwagenfahrern offensteht. Keine Dusche, Toilette im Hof. $
Zum Hotel gehört auch ein einfaches Restaurant, das man noch schneller vergißt als die Zimmer.
Anschauen & Unternehmen
Seine Pluspunkte verdient Mörön als Standort für Fahrten in den Norden nicht mit Sehenswürdigkeiten.
Das Aimak-Museum hat leichtes Spiel. Angesichts einer unvergleichlichen Flora und Fauna quasi vor der Tür dürfte die größte Sammlung ausgestopfter Tiere in der Mongolei rasch zustande gekommen sein. Es gibt Elche, Luchse, Ibex, Argali-Schafe, Wölfe, Eber, Enten, Seemöwen, Geier und den riesigen Stoßzahn eines Wollmammuts, das vor 40.000 Jahren durch die Taiga trampelte.
Wer die Rentiermenschen nicht besuchen kann, darf sich in die Fotos aus ihrem Alltag vertiefen.
Hinter dem Museumsgebäude steht ein kleiner »Zoo« eine Sammlung lebender Tiere, die in lieblosen, winzigen Käfigen Verhaltensstörungen entwickeln. Ein trauriger Anblick.
Das Stadtkloster Danzandarjaa Hiid steht am westlichen Ende der Hauptstraße, dem einstigen Standort des Morongiin Huree. In jenem Kloster sollen vor hundert Jahren bis zu 2000 Mönche gelebt haben. Das neue Kloster, im Juni 1990 in der Form einer Jurte (aus Beton) eröffnet, wird heute von 40 Mönchen bewohnt.
Der Delgermörön, der den Stadtkern an seinem Nordufer liegen läßt, ist ein gutes Angelrevier.
Baatar der Provinz: Devaadorsh
Devaadorsh ist der berühmteste Sohn der Stadt. Nach der Revolution 1926 geboren, kämpfte er bereits 1939 (mit dreizehn!) am Chalchin Gol an der Seite sowjetischer Truppen gegen die japanische Invasionsarmee. Verschiedene Heldentaten ließen eine glänzende Karriere erwarten, doch dann kam er 1948 unter merkwürdigen Umständen um. Hie und da wird gemunkelt, Moskau habe wie bei so vielen, die nicht rechtzeitig auf eine neue Parteilinie einschwenkten, die Hand im Spiel gehabt. Tsedenbal jedenfalls kürte ihn später zum Nationalhelden.
Am Hauptplatz erhebt sich die Statue des Devaadorsh.
Verbindungen
Mörön zählt zu den vier auserwählten Städten mit geteerter Piste! Dafür liegt sie 5 km nordwestlich der Stadt. MIAT fliegt regulär am Di, Do und Sa um 10.30h von Ulaan Baatar nach Mörön, um 12.45h zurück. Der einfache Flug kostet 44 $ und dauert eineinhalb Stunden.
Zudem legen manche (nicht alle!) Flüge nach Chöwd, Ölgii und Ulaangom einen Boxenstopp in Mörön ein. Wer diesen Umstand nutzen will, sollte wegen der Zwischenlandung frühzeitig nachfragen und sich vor dem Abflug nochmals vergewissern. Dies ist die Mongolei alles ist möglich.
Chöwsgöl ist reichlich mit Niederschlägen gesegnet, und da keine der Pisten asphaltiert ist, wird im Sommer Matsch und im Winter Schnee zum ernsten Problem. Trostpflaster: die meisten Brücken haben ihr Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht erreicht.