Verkehrsmittel
Schlechte Versorgungslage auf mongolischen Straßen
Abenteuerliche Verkehrsmittel
Beim Reisen durch die Mongolei treten unterschiedlichste Schwierigkeiten auf. Aufgrund der Schlechten Versorgung mit Treibstoff kommt es immer wieder zu Ausfällen im Inlandsflugverkehr. Auch der Landtransport leidet an der Versorgungslage. Bei Überlandfahrten mit Auto oder Jeep sollte man immer genügen Reservebenzin mit sich führen.
Flugzeug
Die staatliche mongolische Fluggesellschaft MIAT fliegt von Ulaan Baatar aus in der Regel dreimal pro Woche jeweils vormittags nach Altai, Arwaicheer, Baruun Urt, Bajanchongor, Bulgan, Chushirt, Chowd, Dalandsadgad, Erdenet, Mandalgow, Mörön, Ölgii, Öndörchaan, Tosonzengel, Tschoibalsan, Tsetserleg, Ulaangom und Uliastai. Je weiter die Strecke, desto früher am Morgen der Abflug. Ausnahmslos wird am Zielort nur aufgetankt, neue Fahrgäste werden eingeladen, und nach rund 45 Minuten wird der Rückflug angetreten. Piloten und Maschinen übernachten allesamt in der Hauptstadt.
Es gibt keinerlei Nachtflüge und keine Direktverbindungen zwischen den einzelnen Aimaks. Wer z.B. von Altai nach Ulaangom, muß nach Ulaan Baatar fliegen und auf einen Anschluß am nächsten Morgen hoffen.
Bei Inlandflügen wird sämtliches Gepäck, auch das Handgepäck, gewogen. Zulässig sind nur zehn Kilo. Übergepäck ist zusätzlich zu berappen.
Manchmal passiert es, dass mehr Tickets verkauft werden, als Plätze in der Maschine sind. Wer einen Sitzplatz ergattert, sollte erst wieder aufstehen, wenn die Lage geklärt ist.
Bei den Flugzeugen, die im Inlandverkehr eingesetzt werden, handelt es sich um uralte, russische Turbopropkisten, meist Antonov-24. Nur wenige Sitze haben Sicherheitsgurte. Entgegen anderslautenden Gerüchten sind die Maschinen jedoch flugtüchtig.
Buchungen bei MIAT, Ulaan Baatar, im Nebenhaus der Zentralbank, T. 320 221 und 325 633. Mo 8-16h, Di-Fr 8-20h, Sa 8-14h.
Bahn
Von Ulaan Baatar bestehen u.a. Zugverbindungen nach Darchan, Baganuur und Erdenet. Den Fahrpreis müssen Ausländer in der Regel in US-$ entrichten. Die Züge sind zumeist restlos überfüllt. Wegen Taschendieben das Gepäck nicht aus den Augen lassen. Mongolische Züge fahren sehr gemächlich, so dass man sich in Ruhe die Landschaft anschauen kann.
Bahnverbindungen:
Von Ulaan Baatar nach Baganuur täglich um 17.40h (5 Std, 15/6 $ in der ersten/zweiten Klasse). Über Darchan (8 Std, 25/10 $) nach Erdenet täglich um 6.20h (10 Std, 30/12 $). Über Darchan nach Suchbaatar täglich um 10.30h und 21h (10 Std, 33/13 $). Über Choir (5 Std) nach Sainshand täglich um 12.10h (11 Std, 39/18 $).
Von Baganuur nach Ulaan Baatar täglich um 12.30h.
Von Tschoibalsan nach Ereentsav täglich um 17.30h (6 Std, 16 $), am Di, Do und Sa weiter nach Borsja in Sibirien (11 Std, 30 $).
Von Darchan nach Erdenet täglich um 18h (2 Std, 5/2 $).
Von Erdenet über Darchan (2 Std, 5/2 $) nach Ulaan Baatar täglich um 6.30h (10 Std, 30/12 $).
Von Suchbaatar über Darchan nach Ulaan Baatar täglich um 6h und 21h (10 Std, 33/13 $)
Von Sainshand nach Ulaan Baatar täglich um 1h (11 Std, 39/18 $). Nach Zamyn Uud täglich um 1.40h (5 Std, 24/10 $).
Busse
Nur wenige Touristen fahren mit Überlandbussen. Deren Zustand läßt ebenso zu wünschen übrig wie die meisten Straßen. Zudem sind die meisten Busse völlig überfüllt. Um einen Sitzplatz zu ergattern, heißt es früh aufzustehen. Fahrscheine werden nur am Reisetag am Busbahnhof oder im Bus verkauft. Sie können in Tugrig bezahlt werden.
Einen ÖPNV, der diesen Namen halbwegs verdient, gibt es einzig und allein in Ulaan Baatar. Die Stadtbusse, teilweise mit Oberleitung, sind grundsätzlich überfüllt. Der Fahrpreis beträgt wenige Tugrig. Wer umsteigt, muß neu lösen. Bezahlt wird im Bus. Vorsicht vor Taschendieben.
Trampen
Wegen der geringen Kraftfahrzeugdichte ist das Reisen per Anhalter fast unmöglich. Die wenigen Wagen sind meist überfüllt.
Mietwagen/Jeep
Internationales Kennzeichen für die Mongolei: MNG.
1990 kamen auf 1000 Haushalte nur 11 Kraftfahrzeuge, fast ausschließlich schlaglochtaugliche Schüsseln russischer Produktion (Lada, Moskvitch, Volga, UAS-Jeeps). Mit dem japanischen Eindringen auf den Binnenmarkt steigt diese Zahl gemächlich. Berufsfahrer schwören aber weiterhin auf russische Fahrzeuge. Erstens sind Mechaniker nur damit vertraut. Zweitens läßt sich an russischen Autos ständig so herrlich herumschrauben, ausbessern, abdichten das rechte Spielzeug für den Mongolen.
Eine kommerzielle Autovermietung gab es bis Redaktionsschluß nicht.
Allradgetriebene Jeeps mit Fahrer werden über Reiseveranstalter oder privat angemietet. Ob Kurzstrecke oder Monatstour in jedem Fall den Preis vor der Fahrt aushandeln.
Richtwert: Juulchin verlangt pro gefahrenen Kilometer für russische Jeeps 0,30 $, für »westliche« Jeeps (Mercedes, Toyota, Hyundai) und im Stadtgebiet von Ulaan Baatar etwas mehr. Jeweils inklusive Versicherung und Fahrer. Benzin wird vor Ort vom Mieter bezahlt.
Tanken:
In Ulaan Baatar gibt es mehrere Tankstellen, in allen Aimak- und den meisten Somonhauptstädten jeweils eine. Meist kommt die gute alte Handpumpe zum Einsatz. Benzin ist preiswert, steht allerdings nicht überall und unbegrenzt zur Verfügung.
Reisetipps
Jeepfahrer und auch Bewohner unterscheiden selten zwischen dem Namen einer Siedlung und dem Namen des Somon (Kreis), in dem sie steht zumal wenn die Siedlung dessen »Hauptstadt« ist. Kaum einen Jeepfahrer interessiert der tatsächliche Ortsname, was das Mitverfolgen der Route auf einer Karte erheblich erschwert. Darum wird bei kleineren Orten immer auch der Somon genannt.
Halten Sie auch im Jeep den Kompaß stets griffbereit. Bleiben Sie als Beifahrer wachsam. Nicht aus Böswilligkeit, aber einfach aus fehlender Ortskenntnis verzetteln sich viele Fahrer manchmal hoffnungslos. Die wenigsten würden das zugeben stattdessen erzählen sie von Abkürzungen und fragen sich von Jurte zu Jurte durch. Wenn Sie die richtige Richtung zu kennen glauben, weisen Sie den Fahrer taktvoll aber entschieden darauf hin, dass er jetzt diesen oder jenen Weg einschlagen möge. Nicht vergessen: Sie wollen keinen Menschen ändern, sondern an ein geographisches Ziel kommen.