Die Philosophin
Eine Freidenkerin
Die Entstehung der Enzyklopädie
Die Philosophin | Droemer/Knaur Verlag | 550 Seiten | 9,90 Euro von Peter Prange
Wir schreiben das Jahr 1740, als Madeleine Volland, eine aufgeklärte und moderne Frau aufgrund ihrer unzeitgemäßen Lebensweise und ihrer "Schamlosigkeit" gegenüber der Kirche hingerichtet wird. Zurück bleibt ihre uneheliche Tochter Sophie Volland - eine Frau die tatsächlich existierte, für Historiker aber immer ein Geheimnis blieb. Tatsache ist, dass sie jahrzehntelang in Verbindung mit dem umstrittenen französischen Freidenker Denis Diderot stand, der als einer der bedeutendsten Träger der europäischen Universalbildung gilt. Er war Herausgeber und Mitverfasser der 28-Bändigen französischen Enzyklopädie und hatte großen Einfluss auf bedeutende Literaten seiner Zeit wie Goethe und Lessing.
Der Autor des historischen Romans "Die Philosophin", Peter Prange, möchte einen Einblick in das Leben in Paris um 1750 schaffen, dem Ort und der Epoche, als die Idee zu der revolutionären Enzyklopädie entstand.
Als Hauptperson "benutzt" Peter Prange dabei besagte Sophie Volland, die einige Jahre nach der Hinrichtung ihrer Mutter nach Paris kommt und als Kellnerin im Café "Procope" arbeitet, einem Treffpunkt für Freidenker und Philosophen. Das Café besteht ja heute noch. Hier lernt sie Denis Diderot kennen und verliebt sich in ihn. Sophie Volland wird zur "Philosophin"...
Der Roman spielt gekonnt mit Fiktion und Wirklichkeit. Leider wirkt er zuweilen etwas oberflächlich und konstruiert, was weniger auf die Geschichte als auf die Erzählweise zurückzuführen ist.
Wer etwas über das Leben in Paris vor der Revolution 1789 erfahren möchte, einen Schmöker über die Liebe mir Hindernissen lesen will, verpackt in einen teilweise fiktiven, teilweise realen Roman, der ist mit "der Philosophin" bestens bedient.
Kann er auch nicht mit dem Anspruch anderer historischen Romane mithalten, ist er doch ein kurzweiliges Lesevergnügen.
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