Bajantsag

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Bajantsag

Jurassic Park

80 km nordwestlich von Dalandsadgad. Willkommen im Mekka der Paläontologen. Inmitten einer pittoresken Sandwüste mit Felsen und niederem Gebüsch, die an Zentralaustralien erinnert, liegt die kleine Siedlung Bajantsag (Somon Bulgan). In seiner Nähe wurde zuhauf Skelette und Eigelege von Dinosauriern aus der Kreidezeit entdeckt. Von hier stammen auch die riesigen Skelette, heute im Museum von Ulaan Baatar.

Die Klippen der Dinos

Es war im Jahre 1922, als eine Expedition des American Museum of Natural History in New York in diese Region, die damals nahezu unerforscht war, vorstieß. Ihr Leiter Roy Chapman Andrews vermutete an den »Flaming Cliffs«, den Klippen, die in der Abendsonne zu glühen beginnen, eine Art paläontologischen Garten Eden, den Ursprungsort der Säugetiere und vor allem die Wiege der Menschheit.

Die erhofften Gebeine früher Menschen konnte Andrews nicht entdecken. Doch er fand andere Knochen: die von Dinosauriern. Mehrere Jahre lang schürften Andrews und seine Mitarbeiter unermüdlich und förderten dabei über hundert Exemplare des Protoceatops zutage. Dieser papageienschnäblige Dinosaurier hatte in der Oberkreidezeit gelebt und war zwei Meter lang. Außerdem entdeckten die Forscher ganze Dino-Nester, in denen die Eier noch nach 70 Millionen Jahren so ruhten, als seien sie gerade gelegt worden. Bis 1930 unternahm Andrews fünf große Expeditionen in die Gobi. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten russische und mongolische Wissenschaftler die Arbeit fort.

Saxaulwald

Unweit der paläontologischen Fundstelle liegt der Saxaulwald Bajantsag. Auffallend ist der knorrige Wuchs der Wüstenbäume, die ihren Feuchtebedarf vor allem aus dem tieferen Untergrund mit Hilfe eines weitverzweigten Wurzelsystems decken.