Nationalpark Südgobi
Nationalpark Südgobi
Bewahrtes Ökosystem
Eine der faszinierendsten Landschaften der Mongolei. Die Gobi (mong. »Wüste«) ist ein Ökosystem, das jahrtausendelang fast unverändert blieb. Hier ist das Habitat zahlreicher seltener Pflanzen und Tiere.
Ein Park, zwei Gebiete
Anfang der 80er Jahre wurden zwei weit auseinanderliegende Teile der Südgobi zum Nationalpark erklärt.
Das Naturreservat Transaltai-Gobi (44.000 qkm) in den Aimaks Gow-Altai und Bajanchongor ist nur Wissenschaftlern und kleinen Touristengruppen zugänglich. Hier darf von Menschen nichts verändert werden. Hier findet man einige der seltensten Pflanzen und Tiere der Erde.
Leichter zugänglich ist das Reservat Zuungarische Gobi, mit 9000 qkm fast viermal so groß wie das Saarland. Hier dürfen in beschränktem Umfang auch Yaks und Rinder weiden.
Um die hiesige Tier- und Pflanzenwelt weltweiter Hilfe zugänglich zu machen, setzte die Unesco beide Schutzgebiete auf ihre Liste der weltweiten Biosphärenreservate. Der Nationalpark umfaßt eine Vielzahl von Gebieten, die typisch sind für die Gobi und ganz Zentralasien.
Fauna & Flora
Das Pflanzenreich umfaßt mehr als 400 Arten, darunter zahlreiche wertvolle Heilkräuter, Futterpflanzen und dekorative Pflanzen.
Die Fauna ist ebenfalls stark vertreten: 49 Säugetier-, 15 Reptil-, 1 Amphibien- und 106 Vogelarten. Zu den prominentesten Säugetieren zählen das Argali-Wildschaf, der sibirische Ibex, Gazellen, Wildesel und viele kleinere Arten. In bewaldeten Gegenden findet man Maralhirsche, Rotwild, Wildschweine, Elche, Braunbären und Wölfe.
Viele der großen Säugetiere sind vom Aussterben bedroht und wurden daher in das berühmte »Rote Buch« der International Union for the Conservation of Nature and Nature Resources aufgenommen. Dazu zählen der wilde Asiatische Esel, das Przewalski-Pferd und der Schneeleopard.
Das Gobi-Reservat ist die einzige Gegend der Erde, in der bisher Herden Baktrischer Kamele überlebt haben. Ihre Zahl wurde 1983 auf 700 Tiere geschätzt.
Wüste & Wüste
Der größte Teil der Gobi besteht aus zwei Wüstentypen: der gewöhnlichen Wüste, die sich vom Kaspischen Meer bis zum Chingangebirge erstreckt; und den hochariden Wüsten Zentralasiens, die von Geographen als »totes Herzland des Kontinents« bezeichnet werden. Zu den natürlichen Merkmalen, welche diese Region einzigartig auf der Erde machen, sind die geographische Isolation, ihre erhebliche Entfernung von den Ozeanen und die Höhe (im Schnitt 1400 m).
Wüstentypische vegetationslose Sandfelder, die von vielen Touristen erwartet werden, sind in der mongolischen Gobi selten und oft nur von geringer Ausdehnung. Ein solches Sanddünenfeld liegt eine gute Autostunde nordwestlich des Touristenlagers Südgobi. Hier bietet sich die Gelegenheit, das langgestreckte vegetationslose Sandgebiet mit seinen gut ausgebildeten Barchanen (Sicheldünen) zu begehen und bei etwas kräftiger Luftbewegung dem formenden Spiel des Windes zuzuschauen. Im Juli und August wird die Sandoberfläche bei ungehinderter Sonneneinstrahlung stark aufgeheizt. Temperaturen von 50 Grad und mehr an der Dünenoberfläche sind dann keine Seltenheit.