Chongoryn Els

Anreise auf eigene Gefahr

200 km westlich von Dalandsadgad, nur mit ortskundigem Führer und zuverlässigem Jeep ansteuern. Die Pisten nach Chongoryn Els sind sehr schlecht. Wer einen Besuch in Erwägung zieht, muß über viel Zeit für An- und Abfahrt (sowie unter Umständen Freischaufeln des Jeeps) verfügen.

Zu Füßen des einsamen Sevrei-Gebirgszuges liegen die höchsten Wanderdünen der Mongolei, die Chongoryn Els (Somon Sevrei). Das spektakuläre Band aktiver Sandberge erhebt sich aus einer flachen Ebene auf einem Areal, das bis zu 20 km breit und 140 km lang ist. Einzelne Dünen erreichen Höhen von mehreren hundert Metern.

Aufgrund geräuschvoller Windbewegungen (konstant aus Nordwest) sprechen Mongolen auch vom »singenden Sand«. Die Nordflanke der Dünen wird gesäumt von sumpfigen Wiesen, die ein schmales Band der Vegetation erleben. Hier sind die einzigen Jurten weit und breit – und zuhauf faszinierende Motive für Fotografen.

Nemegt

Eine Tagesfahrt südwestlich von Chongoryn Els. Nemegt ist nur mit ortskundigem Führer und zuverlässigem Jeep anzusteuern!

Grab der Drachen

In diesem Dino-Dorado haben russische und mongolische Expeditionen in den sechziger und siebziger Jahren ein ganzes Bestiarium urzeitlicher Kreaturen ausgegraben. Die Sedimente waren gespickt mit Fossilien. An einigen Stellen ragten Köpfe von Sauriern wie allegorische Figuren an Fassaden aus den Sandsteinwänden. Die Forscher tauften die Gegend »Grab der Drachen«. Die fossile Fauna in diesen ausgewaschenen leuchtend-roten Cañons ist eine einzigartige Dokumentation vom Höhepunkt der Saurierentwicklung im Erdzeitalter der Oberkreide.

Noch weiter westlich, an der Grenze zum trockenen Herzen der Gobi, kann man noch heute zahlreiche Saurierknochen finden. Forscher vermuten in dieser Gegend die Knochen der bis zu 36 m langen Supersaurier. Vor Jahrmillionen mündete hier ein gewaltiges Flußsystem ins Meer Thetys, jene Ausbuchtung des alten Ozeans, die zwischen Europa, Asien und Afrika nach Westen wies.

Warnung

Für Nemegt ist Expeditionserfahrung von Vorteil. Im Sommer klettern die Temperaturen fast in den 50-Grad-Bereich. Die einzige gesicherte Wasserstelle liegt auf der Südseite des bis zu 2769 m hohen Namegtin Nuruu. Die Quelle Naran Daats auf einer kleinen Anhöhe ist dank drumherum äsender Viehherden schon von weitem zu erkennen.

Westlich von Nemegt beginnt die »Extremgobi«.