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Tour durch Ulaan Baatar

Wer Ulaan Baatar gründlich kennenlernen will, sollte mindestens drei Tage einplanen. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und ihrer Umgebung gehören das Gandan-Kloster, das Zentralmuseum, das Museum für Naturgeschichte, das Kunstmuseum, die Ruinen des Klosters Manzshir und das Naturkundemuseum. Alle Museen sind am Dienstag geschlossen.

Lohnend sind auch Besuche im Nationaltheater, im Zirkus und bei Sportveranstaltungen. Leider schließen viele kulturelle Einrichtungen ausgerechnet, wenn die meisten Touristen im Land sind: im Sommer. Während die meisten Bediensteten dann in Ferien gehen, muß der berühmte Staatszirkus auf Auslandstouren dringend benötigte Devisen einspielen.

Suchbaatar-Platz

Den Mittelpunkt der Hauptstadt bildet der große viereckige Suchbaatar-Platz, auf dem sich einst der umfangreiche Gebäudekomplex des lamaistischen Hauptklosters erhob. Er ist nach dem Revolutionär benannt, dessen 10 m hohes, von steinernen Löwen flankiertes Reiterdenkmal am Südende des Platzes steht. Während des Naadam-Festes im Juli finden hier die großen Paraden statt.

Im Norden wird der Platz auf seiner ganzen Breite vom Parlament flankiert. Einst stand hier das Nationaltheater, wegen der Farbe seines Daches auch »Grüntheater« genannt.

Davor befindet sich nach dem Vorbild des Roten Platzes in Moskau das Mausoleum für Suchbaatar und seinen Nachfolger Tschoibalsan, den »mongolischen Stalin«. Das Mausoleum ist geschlossen, die Ehrenwache abgezogen. Der Bau wirkt wie eine Kopie des Moskauer Lenin-Museums. Was aus den einbalsamierten Leichnamen Suchbaatars und Tschoibalsans wurde, ist ungewiß.

An der Ostseite des Hauptplatzes stehen unter anderem der Palast der Wissenschaften und das Opern-, Ballett- und Schauspielhaus. Die Südseite öffnet sich zum Freundschaftspark und dem heiligen Bogd Uul hin. Im Westen säumen die Hauptpost und weitere öffentliche Gebäude, darunter das Rathaus, den Suchbaatar-Platz. Die 1992 eröffnete Börse (Stock Exchange) hat hier im ehemaligen Leninkino ihren Sitz.

Historisches Museum

Westlich des Parlamentsgebäudes befindet sich an der Chudaldaanij (Oktoberstraße) das Historische Museum. Mit 11.000 Exponaten vermittelt es einen guten Überblick über die mongolische Geschichte. Bis 1991 waren hier kitschige Statuen, Büsten und Bilder der »Heiligen« Marx, Lenin und Stalin zu sehen. Inzwischen sind vor allem Stücke aus dem Kunstmuseum nachgerückt.
Führungen auch in deutscher Sprache.

Opernhaus & Kulturzentrum

Im Osten des Platzes fällt vor allem das staatliche, stattliche Opern- und Schauspielhaus auf. In dem Anfang der fünfziger Jahre eingeweihten Haus werden nicht nur Stücke einheimischer Autoren aufgeführt, sondern auch Shakespeare, Moliére, Puschkin, Gogol, Tschaikowski, Puccini und Verdi.

Neben dem Opernhaus steht das Ende der 80er Jahre eröffnete Kulturzentrum mit Philharmonie, Theatermuseum und Nationalgalerie.
Theatermuseum, T. 326 820. Mo 10-14h, Mi-So 10-18h, Di geschlossen.

Hinter dem Kulturzentrum wurde 1989 das gülden bedachte Kulturhochhaus eröffnet, das höchste Gebäude der Mongolei. Hier haben die Akademie der Wissenschaft und mehrere Kulturorganisationen ihren Sitz.

Stadtpark

Nach Süden geht der Platz in den großzügig angelegten Stadtpark über, der den Blick über Selbe und Tuul hinweg nach dem waldbestandenen Bogd Uul freigibt. Der Park erstreckt sich über die Ench Taiwny (Friedensstraße) und die Transmongolische Eisenbahn fast bis zum Tuul-Fluß. Südlich der Ench Taiwny befinden sich auf dem Parkgelände das Choijin sum-Museum, das Natsagdorsh-Museum, eine Ausstellungshalle und südlich anschließend der Pionierpalast.

In dieser städtebaulichen Ordnung wird eine jahrtausendealte mongolische Tradition deutlich. Wie die Tür einer Aratenjurte sich nach Süden öffnet, so ist auch der zentrale Platz der Hauptstadt nach der Sonnenseite weit offen gehalten. Die in dieser Richtung angelegten großflächigen Park- und Grünanlagen sollen als Naherholungsgebiete bis zum Fuß des Bogd Uul erweitert werden.

Grünflächen und Baumbestände der Hauptstadt müssen im Sommerhalbjahr teilweise künstlich bewässert werden. Besonders im niederschlagsarmen, sturmreichen Frühjahr ist eine zusätzliche Wassergabe erforderlich. Deshalb veranstaltet das Gartenamt alljährlich im Winter eine Bewässerungsaktion besonderer Art: es läßt aus der Umgebung der Stadt Schnee herbeifahren und auf die Grünflächen verteilen. Während der Schneeschmelze im Frühjahr kann sich dadurch der Boden zusätzlich mit Wasser anreichern und die Vegetationsentwicklung begünstigen.

Natsagdorsh-Museum

Südlich schließt sich an die Choijin-sum-Anlage ein dem bekanntesten mongolischen Schriftsteller, Dashdorshiin Natsagdorsh (1906-1937) gewidmetes Museum an, das an der Stelle seines Vaterhauses stehen soll. Natsagdorsh studierte u.a. 1926 in Leipzig Journalismus. Siehe auch den Abschnitt Literatur in der Mongolei.

Weiter im Süden liegt der ausgedehnte Nairamdal-Park mit einem Karrussell und zwei Stadien, in denen zum Naadam-Fest Ring- und Bogenschieß-Wettkämpfe stattfinden.

Wohnviertel Im Zentrum

Um das Stadtzentrum gruppieren sich moderne Wohnviertel mit bis zu vierzehngeschossigen Hochhäusern. Einkaufsläden und Dienstleistungseinrichtungen haben vorwiegend in den Hauptstraßen ihren Standort gefunden, wo auch die ersten Gaststätten eröffnet wurden.

Von den neuen Gebäuden gehört der Hochzeitspalast wohl zu den architektonisch reizvollsten. Er ist in Anlehnung an traditionelle ost- und zentralasiatische Baustile gestaltet. Auch das in Form einer lamaistischen Tempeljurte errichtete Breitwandkino mit 1200 Sitzplätzen geizt nicht mit besonderen Aspekten.

Tourenveranstalter

Das halbherzig privatisierte Fremdenverkehrsbüro Juulchin bietet mehrtägige Touren zu den wichtigsten Attraktionen an. Allerdings wird Juulchin von seinem grausligen Ruf für lausigen Service, gepfefferte Preise und schrottigen Fuhrpark verfolgt. Nach der Öffnung des Marktes 1990 sprangen Juulchins beste Leute und Führer ab und sind längst bei der wirklich privaten Konkurrenz zu finden. Es gibt bereits Dutzende von Veranstaltern in Ulaan Baatar. Viele unterhalten eigene Jurtenlager an hübschen Plätzchen in Changai, Altai und Gobi.

Wir machten rundum gute Erfahrungen mit Nature Tour.

Baga Chentei Travel, PO Box 49-411, T./Fax 310 060.

Blue Sky Travel, Ulaan Baatar Hotel, Zimmer 213, T. 324 863.

Juulchin, Bajangol Hotel, Dschingis Khan Ave 5b, T. 328 428, Fax 320 246.

Mongolia International Travel Service, Mongolia Hotel, Natsagdorsh-Straße 27, Zimmer 18, PO Box 44-431, T. 329 269 und 326 758.

Nature Tour, Baga Toiruu 10, Mongolian Youth Federation Building, Zimmer 212, PO Box 49/53, T. 312 392 und 311 801, Fax 311 979, E-mail nattour@magicnet.mn.

Nuht Ecological Travel Company, Nuht Hotel, PO Box 112, T. 310 241 und 310 380, Fax 325 630.

Tsolmon, Dschingis Ave 11, State Library, Zimmer 213, T./Fax 310 323.

Tuvshin, PO Box 23/880, T. 226 05 und 659 19.