Natur

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Geschichte & Naturschutz

Da magere Böden und mangelndes Oberflächenwasser jeglichen Farmbetrieb ausschlossen, folgten die weißen Siedler dem Vorbild der Ndebele. Deren König Mzilikazi hatte die Gegend 1828 dem ursprünglichen Herrscher Hwange Rusambani entrissen und sie fortan als Jagdterrain genutzt. Unter Mzilikazis Nachfolger Lobengula schafften es weiße Großwildjäger, die Wildbestände fast völlig auszurotten und Ödland zu hinterlassen. Ted Davison, der Gründervater des Parks, konnte in den 20er Jahren noch knapp 1000 Elefanten zählen; Nashörner waren verschwunden, das übrige Wild auch fast.

1928 stellte die Kolonialverwaltung das gesamte Areal unter Schutz und richtete 1949 den Nationalpark ein. Besucher der Viktoriafälle sollten unterwegs ein bißchen Wildlife erleben können. Die großen Herden kehrten aber erst mit der Errichtung von 60 künstlichen Wasserstellen, die Hälfte davon rund ums Hauptcamp, zurück. Seit den 70er Jahren weist kaum eine Region höhere Wildkonzentrationen auf.

Bislang gezählt: 107 Säugetier-, 410 Vogel-, 260 Baum- und 1100 Pflanzenarten. - 3000 Zebras, 3000 Giraffen, 6000 Impalas, 6000 Säbelantilopen, 15.000 Büffeln, 5000 Kudus und 30.000 Elefanten.

Aus seiner Geschichte und diesen Zahlen erklären sich aber auch Hwanges Wermutstropfen, die manchem Besucher entgehen mögen. Wilderer haben die wiedereingebürgerten Rhinos fast ausgerottet. Der gesamte Lebensraum wird durch die Überpopulation an Elefanten und Büffeln zerstört. Experten warnen davor, dass beide Arten dabei seien, aus Hwange einen großen Staubhaufen zu machen.

Vom erklärten Ziel, gefährdete Arten zu schützen, ist Hwange in den letzten Jahren auch wegen Mißwirtschaft und schmaler Budgets abgekommen. Seit Jahren wurde zu wenig in die Parks und Camps re-investiert, und so verfallen die Anlagen unaufhaltsam. Während der Dürreperiode 1991 / 92 mußten die Wasserpumpen wegen Geldmangels mehrfach fast abgestellt werden. Jedes Mal kamen private Gruppen dem Staat zu Hilfe, setzten Generatoren instand und bewahrten wohl Hunderte von Tieren vor dem Tod.

Der Nationalpark ist umzingelt von für die Jagd freigegebenen Safari Areas. Daher sind manche Wildarten aggressiv, andere besonders scheu. Das andere Extrem, an Autos gewöhntes, fast handzahmes Wild, ist in enger Nachbarschaft der Camps zu sehen. Gehen Sie sparsam mit Wasser um - Hwange braucht jeden Tropfen.

Schauplätze

Rund ums Hauptcamp ist Hwange am wildreichsten. Hier beginnt/endet der Ten-Mile-Drive, die gemütliche Schleife zu Elefantenherden. Viele Besucher begnügen sich mit diesen 2 Std Safarispaß. Immerhin erreicht er die Nyamandhlovu Pan samt Aussichtsplattform. Die wildreiche Pfanne, einer der besten Fotospots, entfaltet ihren vollen Zauber im Mondenschein. Als erster Beobachtungsstopp bietet sich auch die Makwa Pan an, 8 km südöstlich des Camps, an der Büffel- und andere Herden den neuen Tag begrüßen. An der Kennedy Pan I tauchen nachts Elefanten in Scharen auf.

Der Lukosi Loop beim Sinamatella Camp läßt auf Leoparden hoffen, der Mandavu Dam auf Büffel und Antilopen jeder Couleur. Das Picknickgelände Ngwethla bekommt viele Raubkatzen, besonders Leoparden ab. Unter dem Feigenbaum von Shumba, bei Löwen beliebt, nehmen Genießer am liebsten ihr Frühstück zu sich.

Rund um Robins Camp erstreckt sich erstklassiges Löwen- und Gepardenterritorium. Zu den Wasserstellen, die diese stolzen Kreaturen bevorzugen, gehören Big Toms und Detema Dam.