Binga
Binga
154 km nordöstlich von Dete Crossroads. Auf Anweisung der Regierung wurde Binga in dieser stadtlosen Region gegründet, um die Opfer des Stausees anzusiedeln. Seit Alters her hatten die Tonga das Gwembetal bewohnt, bevor es in den steigenden Fluten verschwand. Während der 60er Jahre verloren über 100.000 Männer, Frauen und Kinder das Land ihrer Ahnen.
Das Ortsgeschehen zerfleddert weiträumig zwischen Ufer und hügligem Hinterland, so dass man ohne Fahrzeug auf einige trockene Spaziergänge gefaßt sein muß. Dafür lassen sich unterwegs geschnitzte Schemel, Nackenstützen und Trommeln der Tonga aufstöbern. Im Craft Centre stößt man mit viel Glück auf ein hölzernes Pangolin - derlei gibt es sonst nirgendwo. Tel. 015.
Einziger Ort im Umkreis von 120 km mit Postamt, Krankenhaus und Tankstelle. Investoren haben sich die Filetstücke am Seeufer gesichert und wollen jetzt Simbabwes neues touristisches Dreieck Hwange-Falls-Binga aus dem Hut zaubern. Ich wette alle meine Tantiemen dagegen!
Übernachten & Essen
Fährenbenutzer werden kostenlos zu Restcamp oder Chilangililo gefahren.
Das Binga Restcamp, Tel. 244, Fax 245, 5 km nördlich vom Fähranleger direkt am Wasser, ist im Gebäude der früheren Distriktverwaltung untergebracht. Gute Mahlzeiten, beliebte Bar, Pool, Laden, Tankstelle, verschmutzte Thermalquellen von Chibwatatata und Krokodilfarm in der Nachbarschaft.
Die Chilangililo Cooperative ist ein neuartiges Tourismusprojekt, das Lake Nights, Tel. 2407 (Solomon Mwembe), betreibt. Dieses einfache Camp an einer langgestreckten Bucht 5 km östlich vom Fähranleger bietet sehr afrikanische Erfahrungen. Man schläft zwischen den Hütten von Handwerkern in zwei Tongahütten auf Stelzen. Wer mitanpackt, darf auf Kost & Logis-Basis bleiben. Kochhütte, Mahlzeiten, Lädchen. Bei Bushaltestelle hinter Chilila Gate weit vor dem Ort nach Osten auf eine Piste biegen, die mit schwarzen Pfeilen auf gelbem Grund markiert ist.
Der zweite Pfeiler der Kooperative sind Begegnungen mit Tonga, Besuche in Fischerdörfchen und Kraals, mit Eselkarren oder Ruderboot. Bootstour mit traditioneller Verköstigung und Führung, maximal zehn Personen, Anmeldung in Camp oder Bücherei, Tel. 237 (Rita White).
Die Chilila Lodge, Tel. 09 / 67 821, Fax 76 854, Box FM 65, Bulawayo, besteht aus fünf Ferienhäusern für Selbstversorger. Bäume, ruhige Bucht östlich von Chilangililo, Planschbecken, gepflegt. - In der mediterran angehauchten Kulizwe Lodge, Tel. / Fax 286, P/Bag 5701, lautet die Tagesparole: Entspannen und zeigen was man hat. Idyllische Lage, Bootsrampe, Spritverkauf, Ausritte, Buschwandern, Mietpontons, exklusive Hausboote, Wäscheservice, Pools. Acht Luxuschalets im Palmenschatten mit vier Betten, Bad/Dusche, vollausgestatteter Küche, Erweiterungen geplant.
Im klimatisierten Kabila House, Tel. 09 / 76 055, Fax 67 278, Box 2851, Bulawayo, im neuen Ferienresort bei Binga kommen nur sechs Gäste unter. Freie Nutzung von Landrover, Kabinenkreuzer, Angelboot für Decknächte, Koch, Wäscheservice.
Tsankaruka Fishing, Tel. / Fax 09 / 79 627 und 44 005, Box 9099, Bulawayo, vermietet ab Binga das Hausboot Heart of Africa; all-inclusive oder Selbstversorgung, kostspielig. Außerdem gibt´s noch das angeschrägt-zweistöckige Hausboot von Somabhula Ventures, Tel. 015 / 2405, Fax 245. - Bis zur Drucklegung dieses Führers wird auch die Masumu River Lodge eröffnet haben. Geplant sind vier zweistöckige und drei flache Chalets; je vier bzw. zwei Betten.
Hin & weg
DDF legt im Zweiwochentakt am Steg 2 km vor dem Postamt an. Fährplan siehe Kariba. Afrikanischer Bus ab Vic Falls täglich 11h. Ein zweiter schlägt täglich den Bogen von Bulawayo über Dete Crossroads (gegen 12h), Binga, Siabuwa, Karoi nach Harare; Übernachtung in Siabuwa, zurück gegen 6h in Binga; Haltestelle beim Chilila Gate 5 km vor Ortskern. Selbstfahrer biegen bei Dete Crossroads nach Kamativi (Tankstelle), ab hier ausgeschildert. Gut für Tramper: Sa morgen nach Binga, So nachmittag nach Dete CR.
Tipp: Wer nach Chizarira weiterfährt, sollte den Atwije Kulijatile Craftshop nicht verpassen. Im geordneten Durcheinander am Fuße der Berge sind Äxte, Pfeife, attraktive Hocker und Alltagsgegenstände der Tonga zu finden, alles authentisch, gestern noch im Gebrauch.