Tsetserleg

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Tsetserleg

Schönheit liegt im Auge des Betrachters

450 km westlich von Ulaan Baatar. Endlich mal ein Verwaltungszentrum, das fast als hübsch zu bezeichnen wäre. Es liegt in einem Seitental des Urd-Tamir an der Nordabdachung des Changai in einer Höhe von 1700 m, unter der wohlwollenden Obhut malerischer Berge.

Tsetserleg (»Garten«) zählt 15.000 Einwohner und ist aus einer einst bedeutenden Klostersiedlung hervorgegangen. Mitte der fünfziger Jahre wurde der Ort zu einer »modernen« Siedlung ausgebaut, auf den geräumten Flächen der alten Klosterstadt entstanden ein- und mehrgeschossige Neubauten, umgeben von gepflegten Grünanlagen.

Reiche Stadt

Die Stadt besitzt ein pädagogisches und ein veterinärmedizinisches Technikum, ein Werk für biochemische Erzeugnisse und Präparate zur Bekämpfung von Tierseuchen. In mehreren Fabriken werden Textilien, Baustoffe, Nahrungs- und Genußmittel hergestellt. Die Palette komplettieren Unternehmen der Bekleidungs-, Baustoff-, Holzverarbeitungs-, Nahrungs- und Genußmittelindustrie. Klingt schon fast nach Wohlstand, und entsprechend kann man sich (halbwegs!) gut mit dem Lebensnotwendigen eindecken. Nirgendwo ist uns eine größere Auswahl an Schokoriegeln begegnet.

Übernachten & Essen

Das Bulgan Hotel gegenüber vom Hauptplatz bietet ordentliche Zimmer mit Bad, Toilette und gelegentlichen Leitungsproblemen. $$$

Das Changai Hotel, eine Tür näher zum Berg hin, steht dem in nichts nach. Ähnliche Preise. $$$

Das Restaurant im Bulgan Hotel hat zwar nur Reis und Hammel, davon aber immer genug im Haus – keine Selbstverständlichkeit für mongolische Restaurants.

Das Bajanberth Restaurant hinter dem Hauptplatz ist einfacher, auch bei der Auswahl, und preiswerter.

Anschauen & Unternehmen

Zu den bedeutendsten Heiligtümern der zentralen Mongolei zählt das 1586 entstandene und 1679 erweiterte Kloster des Zajan Gegeen. Bis zur Kulturrevolution sollen bis zu 1000 Mönche und Klosterschüler darin gelebt haben. Als eines der wenigen Klöster überstand es die Terrorjahre halbwegs heil. Der größte Teil der Fansen (eingeschossige Lehmhäuser mit flachem Lehmdach) und der palisadenartigen Holzumzäunungen wurde allerdings zerstört.

Die Klosterbauten, die lange als Museum dienten, wurden in den letzten Jahren liebevoll innen und außen restauriert. Von den ursprünglich fünf Tempeln stehen noch der große Zajan Gegeenii Huree und der Buyandelgeruuleh Hiid. 1993 residierten im Kloster schon wieder 70 Mönche.

In einem kleinen Museum neben dem Kloster werden alte Kultgegenstände gezeigt, die sich einst im Kloster sicher besser machten.
Täglich 10-16h, Eintritt 1 $.

Hinter dem Kloster erhebt sich der steile Bulgan Uul-Felsen – nicht allzu anspruchsvoller Spaziergang mit Kraxelpartien. Auf dem Hangrücken sind buddhistische Inschriften bis weit in die Umgebung zu sehen.

Verbindungen

Der Flugplatz liegt zehn Fußminuten südlich des Stadtkerns. MIAT macht sich am Di und Sa um 10h auf den Weg von Ulaan Baatar, Rückflug um 12.35h. Der einfache Flug kostet 35 $ und dauert knapp zwei Stunden.

Fernbusse fahren am Mo und Do um 9h von Ulaan Baatar gen Tsetserleg, über Ogii, Chotont und Altan Owoo (Somon Tsencher). Rückfahrt am Di und Fr.

Die Tankstelle liegt südöstlich der Stadt; hinter dem »Stadttor« erste Abzweigung nach links. Tsetserleg scheint seltener unter Spritmangel zu leiden als die anderen Aimaks.

Rund um Tsetserleg

Shivert

35 km nordöstlich von Tsetserleg. Bei Shivert (Somon Battsengel) gibt es heiße Quellen.

Zum Kurhotel gehört auch ein kleines Restaurant. $$$

Am Mi um 9h fährt ein Fernbus von Ulaan Baatar am Ogii-See vorbei nach Choshoo (Somon Olziit) und Jargalant (Somon Battsengel). Rückfahrt am Do.

Tsencheriin Chaluun Us

20 km südöstlich von Tsetserleg. In einem idyllischen breiten Flußtal an der Fernpiste Charchorin-Tsetserleg liegt der kleine Ort Tsencheriin Chaluun Us mit seinen heißen Quellen. Gute Straße nach Westen, Buckelwiese nach Osten, eine der vertrauenswürdigsten Brücken über den Fluß.

Das Wäldchen am Fluß ist ideales Zeltterrain. Man lasse sich nicht vom Schmatzen der Viehherden stören.

Zaanchoshuu

40 km westlich von Tsetserleg. Am Tamir-Ufer steht der Taichar Chuluu, ein Felsen mit 150 alten Zeichnungen und Inschriften. In Zaanchoshuu dagegen die letzte Tankstelle vor Chorgo.

Choidogiin Borgio

Auf der Weiterfahrt nach Chorgo kommen wir an weiten Edelweißwiesen, dem imposanten Basalt-Canyon des Chuluut und dem heiligen »Baum mit Hundert Zweigen«, einer mit Gebetsfahnen reichlich behängten sibirischen Lärche, vorbei. Teel (Somon Öndör Ulaan) wird rechts liegengelassen.

Am Chuluut zweigt eine Piste nach Norden ab, die uns nach Choidogiin Borgio bringt. Dieses beliebte Ausflugsplätzchen am Zusammenfluß von Suman und Chuluut eignet sich gut für Wanderungen, Angeltouren und wildes Zelten.