Gradwanderung

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Paradis für Bergsteiger

Tsengel

90 km südwestlich von Ölgii. Von Ölgii bieten sich Ausflüge zu den schneebedeckten Bergen an der Grenze zur Xinjiang an. Die Fahrt zum Berg Tsengel führt über Ujim (Somon Sagsai), Biluu (Ulaanchus) nach Hoshoot (Tsengel). Mit 3943 m ist dieser Gipfel zwar nicht der allerhöchste, aber einer der schönsten.

Gipfeltour

Das Basiscamp erreicht man von Hoshoot über einen Pfad entlang des Harganat-Wildbachs. Der Aufstieg ist anstrengend, aber ungefährlich, solange mit gesundem Menschenverstand unternommen. Sonnenschutz, Kompaß, Wasser und Nahrungsmittel mitnehmen.

Tawan Bogd

130 km westlich von Ölgii. Fanfareneinsatz bitte: der Tawan Bogd (»Fünf Heilige«) ist mit 4374 m das Höchste, was die Mongolei zu bieten hat. Einst unter dem Namen Nairamdal (»Freundschaftsgipfel«) bekannt, markiert er die Grenze zwischen der Mongolei, Rußland und China. Wer sich auf dem Gipfel also unvorsichtig hinsetzt, müßte eigentlich drei verschiedene Visa in seiner Tasche haben. Noch fehlt´s allerdings an fest installierten Grenzposten – ein Wunder, nach all dem Brimborium, den diese Länder ansonsten um ihre Einreisebestimmungen veranstalten.

Der Tawan Bogd ist nicht nur der höchste sondern auch der spektakulärste Gipfel der Mongolei: mächtige Gletscher, prächtige Kletterwände, allerlei Gefahren.

Voraussetzungen

Neben Juulchin bieten inzwischen auch andere Reisebüros in Ulaan Baatar Touren auf den Gipfel an, allerdings zu Preisen, die jedes Sparschwein in Ohnmacht fallen lassen. Juulchin unterhält am Fuß des Tawan Bogd ein Jurtenlager.

Der Aufstieg ist geübten Bergsteigern vorbehalten. Wer nicht dazu zählt, findet immer noch genügend Wandermöglichkeiten am Fuße des Massivs.

Nur in einer gut ausgestatteten Gruppe, auf keinen Fall allein. Nur mit Steigeisen, Eispickel, Seil und ausreichenden Nahrungsvorräten. Am Fuße des Tawan Bogd begegnet man oft Kletterteams aus aller Welt – kein Sonntagsspaziergang also.

Für die Besteigung benötigt man eine Genehmigung. Diesmal gibt´s keinen Ausweg, denn sie ist bei einem Kontrollposten der Polizei an der einzigen Zufahrt mit dem Reisepaß vorzuzeigen.

Gipfeltour

Der erste Gletscher ist nach fünfstündiger leichter Wanderung (15 km) vom Ende der Straße aus zu erreichen. Hier wird im allgemeinen das Basiscamp aufgeschlagen.

Die übrigen 25 km bis zum Gipfel werden am zweiten Tag über den Gletscher in Angriff genommen und sind mit guter Kondition durchaus zu bewältigen. Achtung vor Gletscherspalten. Man wappne sich gegen Eiseskälte und Winde.

Abstieg und Rückweg zur Straße nimmt zwei volle Tage in Anspruch.