Orchontal

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Orchontal

Traumhafte Oase

Ein anstrengender, aber lohnender Ausflug. Nach dreistündiger Fahrt auf Steppenpisten wird das herrliche windungsreiche Orchontal erreicht. Der Fluß entwässert große Teile des Ostchangai und durchfließt im Oberlauf eine mächtige Basaltdecke, in die er sich schluchtartig eingetieft hat. An dem Riesenaufschluß der Talwände kann man erkennen, dass am Deckenaufbau auch Basalttuffe mit beteiligt sind.

Zufahrt

Die Piste ist in erbärmlichem Zustand. Da Fahrzeuge mehrfach sumpfige Niederungen und den Flußlauf queren müssen, darf man auf allerlei Überraschungen gefaßt sein. In den Regenmonaten Juli und August ein Fall für Hasardeure.

Die größte Überraschung wartet aber kurz vor den Wasserfällen. Staatlich angestellte Wegelagerer verlangen im Sommer 20 $ Besuchergebühr pro Person. Unbedingt verhandeln!

Orchon-Wasserfall

50 km westlich von Chudshirt. Orchon Hurhree trägt unangefochten den Titel »bekanntester Wasserfall der Mongolei«. Er verdankt sein Dasein dem wasserreichen, flachen rechten Nebenfluß Ulaan Gol. Das Flußwasser stürzt in breiter Front aus 25 m Höhe in eine kesselartige Talerweiterung. Der Talboden des in diesem Bereich etwa 100 bis 150 m breiten Canyons ist mit kräftigen Lärchen bestanden, die gleichsam einen Galeriewald bilden. Vor 20.000 Jahren gab es hier noch aktive Vulkane.

Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Wasserqualität. Baden im eiskalten Naß hilft bestimmt auch gegen alle möglichen Krankheiten – in jedem Fall aber gegen straßenraubbedingte schlechte Laune. Zudem ist der Orchon ein wahres Eldorado für Sportangler.

Im Angesicht des Wasserfalls steht ein Camp mit fünf Blockhäusern und einigen Jurten. Übernachtungen sind spottbillig, die Gastgeber überaus herzlich, die Nächte verdammt kalt. Die Wärmebemühung der Bettdecke sollte durch einen eigenen Schlafsack unterstützt werden. $

Nairan-Nuur

70 km südwestlich vom Orchon-Wasserfall. Die Piste endet etwa 25 km westlich von Owd (Somon Bat-Ölzii), die restlichen 15 km sind mit Pferden oder per pedes zu bewältigen.

Nairan Nuur (Acht Seen) ist eine von herrlichen Lärchenwäldern durchsetzte idyllische Seenplatte in 2300 m Höhe am oberen Talende. Auch sie ist auf vulkanischem Basaltgestein angelegt und erinnert an Ontarios Seenplatte.

Am Sangyn Dalai-See kann man die Mongolische Lerche, Adler und Eulen beobachten.

Auch am Buun Tsagaan-See (bereits Aimak Bajanchongor) tummeln sich viele Vögel, darunter Seeschwalben und Schwäne.