Expeditionen
Expeditionen und Touren
Wanderungen um den See
Wer sich für freies Durchstreifen freier Natur begeistert, ist am Baikal goldrichtig. Die Infrastruktur ist noch so notdürftig, dass ein jeder außer im tiefen Süden/Südwesten und dem äußersten Norden weitgehend auf sich gestellt ist.
Löschen Sie Ihren Durst. Wenn kein Dorf in der Nähe, ist das saubere klare Wasser bedenkenlos trinkbar. Wo sonst können Schwimmer Höhenangst bekommen? Voilá, an guten Tagen läßt es sich bis zu 40 m tief in den See hineingucken.
Man beobachte das Wetter. An »schlechten« Tagen entfacht der Baikal Gewalten, die dem kleinen Kanuten oder Wandersmann erheblichen Respekt abnötigen. Bei Unwettern, die vor allem im November drohen, türmen sich die Wellen bis zu 3 m hoch.
Bringen Sie ein eigenes Zelt mit. In Ufernähe gibt es nur sehr wenig Schutzhütten. Selbst in den Nationalparks gibt es genügend Stellen, an denen Lagerfeuer erlaubt sind.
Nehmen Sie Ihren Müll mit. Wie weit die Naturliebe russischer Outdoor-Freaks auch gediehen sein mag die Auseinandersetzung mit der Müllentsorgung steht noch aus. Rund um alte Feuerstellen ist oft mit zerbrochenen Flaschen, rostigen Konserven und anderem Unrat zu rechnen. Das ist nicht nur häßlich, sondern auch gefährlich für bare Füße, Thermarest und Zeltboden.
Hüten Sie sich vor Zecken. Inspizieren Sie im Spätsommer nach einer Tour durch Wald und Wiesen gründlich alle nackten Hautpartien und entfernen Sie die kleinen Gierbollen vorsichtig und vollständig.
Die besten Karten für die Baikal-Region bietet die Buchhandlung Antey in Irkutsk, ul. Karla Marxa 20, fast Ecke ul. Lenina.
Touren
Haupteinnahmequelle des Baikaltourismus waren zu Sowjetzeiten Jäger aus westlichen Ländern. Für immense Abschußgebühren konnten sie das Leben von Rothirschen, Auerhähnen, Ottern, Füchsen, Wildschweinen, Elchen oder Bären (nur Ende Mai bis Ende Juni) auslöschen, die sie nicht darum gebeten hatten.
Inzwischen setzen die Reisebüros in Irkutsk verstärkt auf Ökotourismus am Baikalsee. Von Entspannen, Angeln und Baden (kalt!) bis zu mehrtägigen Kanureisen und ehrgeizigen Wandertouren ist fast alles möglich. Die neuesten Angebote sind Schlittschuhtouren und einwöchige Expeditionen auf der Olchon-Insel. Dazu eine Herausforderung für jeden echten Robinson fernab seines Clubs: fünf Tage auf sich allein gestellt auf der unbesiedelten Swiatoj Nos-Halbinsel; siehe Touren in Ulan-Ude.